Читать книгу PROJECT Band 1-3 (Bundle) - Alex Lukeman - Страница 31
Kapitel 26
ОглавлениеAm nächsten Morgen trug Harker einen schwarzen Hosenanzug, der fast schon ihr Markenzeichen war. Dazu goldene Rubinohrringe, eine für sie ausgefallene Wahl.
»Wie geht es Ihnen?«
»Als hätte ich einen grandiosen Kater.«
»Ich frage mich, woher sie wussten, dass Sie hier waren und wie sie Sie gefunden haben.«
»Das war recht einfach. Sie hatten meinen Namen. Ich hätte nur nicht gedacht, dass sie noch hinter uns her wären, denn sie hätten denken müssen, dass wir in der Mine umgekommen sind.«
»Da stimme ich zu. Wie sind sie also wieder auf Washington gekommen?«
»Jemand muss ihnen gesagt haben, dass Selena hier ist«, meinte Ronnie. »Sie könnten sie zu Nicks Wohnung verfolgt haben.«
Die Direktorin tippte mit Roosevelts Stift auf ihren Tisch, während sie nachdachte. »Nicht viele Leute wussten, dass Sie hier sind. Die Leute hier im Raum. Das FBI. Sonst ist zu diesem Zeitpunkt niemand eingeweiht. Es muss das FBI sein.«
»Ein Maulwurf beim FBI?«
»Muss so sein. Jemand verriet Wu, dass Sie lebendig und hier in Washington sind. Ihre Freundin zu schicken, war clever, Selena, denn die hätten Sie niemals verdächtigt.«
Nick rieb sich das verbundene Ohr. »Sie haben Selenas Computer, und das bedeutet, sie haben das Buch. Das ist, worauf sie es schon die ganze Zeit abgesehen hatten.«
»Daran können wir jetzt nichts ändern. Selena, wie weit waren Sie gekommen?«
»Ich habe das gesamte Sanskrit übersetzt und ich habe brauchbare Annahmen bezüglich der Linearschrift A. Es ist eine unglaubliche Geschichte.«
»Inwiefern?«
»Der erste Teil ist eine Abhandlung über das Immunsystem und den Blutkreislauf und beinhaltet einen Teil der Formel für ein Elixier der Unsterblichkeit. Nichts, was wir nicht schon wussten. Es fehlt ein Teil der Information, um die Formel fertigzustellen. Es gibt eine Referenz zu einem zweiten Buch, Der Silberne Garuda, das den Rest enthält. Die Formel ist aber nicht das Entscheidende. Wenn das Buch stimmt, dann verändert es die Geschichte. Es besagt, der erste Kaiser ist nicht in Li Shan begraben. Es behauptet, er wurde nach Tibet gebracht, wo ihm ein Priesterorden das Geheimnis der Unsterblichkeit geben würde. Der Text besagt, das Geheimnis ist tausende von Jahren alt.«
»Du machst Witze«, meinte Nick.
»Das ist, was da steht. Es beinhaltet eine Karte von dem Ort, an welchen der Kaiser angeblich gebracht wurde. In der Nähe von Mount Kailash in der autonomen Region Tibet.«
Harker spielte wieder mit ihrem Stift. »Wie bewerten Sie das historische Material? Enthält es irgendeine Wahrheit?«
»Ich habe keine Ahnung, aber wenn es stimmt, dass der Kaiser nicht in Li Shan liegt und jemand fände seine tatsächliche Grabstätte, das wäre eine fantastische archäologische und kulturelle Entdeckung. Kaiser Huang war von der Unsterblichkeit besessen. Er hätte alles dafür getan, sie zu erlangen. Vielleicht hat er sein Grab errichtet, um seine Gegner in die Irre zu führen. Eine der Zutaten des Elixiers ist die Kraft von ›brennenden Silbersteinen‹. Der Computer hat bestätigt, dass diese Steine sehr hochgradiges Uranerz sein müssen. Solch ein Erz würde Chinas nukleare Waffenproduktion beeinflussen.«
Harkers Stift trommelte auf ihrem Tisch vor sich hin. »Yang will das Buch vielleicht, um herauszufinden, woher die Priester ihre Vorräte erhalten haben. Aber wie könnte er davon wissen? Wir haben es gerade erst übersetzt und niemand hat es davor gelesen.«
»Wenn er das Geschwisterbuch besitzt«, sagte Nick, »wüsste er, dass dein Buch beinhaltet, wonach er sucht. Hast du herausgefunden, woher diese Steine kommen?«
Selena strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Nein. Aber es gibt Hinweise darauf, wo der Kaiser hingebracht wurde. Der Ort ist auf der Karte markiert.«
»Wie genau ist die Karte?«
»Die Namen der Orientierungspunkte sind archaisch und wir müssten moderne Äquivalente finden. Mount Kailash ist unverwechselbar. Es sollte nicht schwer sein. Der Teil der tibetischen Hochebene ist über viereinhalbtausend Meter hoch und öde. Da ist nicht viel, außer Yaks und ein paar Dörfer.«
»Wir können Orientierungspunkte mit Satellitenbildern und GPS ausmachen«, sagte Harker. Sie schrieb sich eine Notiz. »Wir werden das heute noch bekommen. Was machen wir in der Zwischenzeit mit dem FBI? Nick, Sie kennen Jordan. Ist er unser Maulwurf?«
»Das kann ich mir nicht vorstellen. Er ist sehr engagiert. Ich glaube nicht, dass er es ist.«
»Dann müssen wir ihn auf den aktuellen Stand bringen. Wir müssen das FBI darüber informieren, dass wir glauben, es gibt eine undichte Stelle. Steph, wie weit sind Sie mit den Risikoszenarien?«
»Sie werden heute Vormittag fertig sein.«
»Gut. Wir werden uns am Nachmittag mit Jordan treffen. Gibt es sonst noch was?«
Keiner hatte etwas hinzuzufügen.