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Sechsundzwanzigster Februar

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Es ist nicht mehr weit. Nur noch wenige Monate, dann haben wir das Abitur geschafft. Wer die Prüfung nicht versaut, kann anschließend studieren. Wer nicht studieren möchte, macht eine Ausbildung.

Das bestandene Abitur muss gefeiert werden. Das ist klar. Doch eine Feier kommt nicht aus dem Nichts. Die Abifeier muss geplant werden. Doch nur planen reicht nicht. Wir können den Ablauf planen. Wir können das Büfett und die verfügbaren Getränke planen. Doch alles sollte auch real sein. Imaginäres Essen und Trinken ist nicht so toll. Die Abifeier muss auch finanziert werden. Es müssen Sponsoren gewonnen werden, wenn anderweitig nicht genug Geld beschafft werden kann.

Unsere Abifeier wurde vom Abirat organisiert. Der Abirat bestand aus fünf Schülern. Sie kümmerten sich um alles. Sie legten den Termin fest. Sie sorgten für einen passenden Ort. Sie kümmerten sich um das Catering und die Finanzierung. Auch wenn die fünf Schüler vieles entschieden, das letzte Wort hatten sie nicht. Unsere drei Tutoren wachten über sie. Ab und zu machten die Tutoren einen Kontrollbesuch. Sie gaben Hilfestellung, wenn Hilfe benötigt wurde.

In der Regel brauchte der Abirat keine Hilfe. Nur bei der Sponsorensuche war sie nötig. Wen könnten sie fragen? Wer würde die Abifeier sponsern? Welche Gegenleistung ist zu erwarten? Der Abirat wollte ja nicht die Seele der Schüler verkaufen, nur um eine tolle Abifeier zu organisieren.

Der Abirat fragte verschiedene Krankenkassen, die es in der Stadt gab. Von drei angefragten Kassen war eine bereit, die Abifeier zu sponsern. Dafür musste auf den Eintrittskarten ihr Logo zu sehen sein. Dies fand der Abirat in Ordnung. Es wurde ein Sponsorenvertrag unterschrieben. Mehr als die Hälfte der geplanten Kosten waren somit gedeckt. Jetzt musste nur noch die andere Hälfte beschafft werden.

Der Abirat hatte eine Idee. Jede Woche wollte der Abirat mittags Essen austeilen. Jeden Mittwoch sollte es eine warme Mahlzeit geben. Dabei wurde selbst gekocht. Nicht nur der Abirat war mit dem Kochen beschäftigt. Andere Schüler waren behilflich. Manchmal spendeten sie einige Zutaten. Manchmal beaufsichtigten sie den Herd oder den Backofen. So konnten die Nudeln nicht überkochen. Die Pizza wurde nicht schwarz.

Mittwochs Punkt zwölf Uhr war Essensausteilung. Der Preis variierte. Je teurer die Zutaten waren, desto höher war auch der Verkaufspreis. So blieb immer genug für die Abifeier übrig.

Das Essen war unterschiedlich. Es gab nicht immer dasselbe. Es gab nicht immer Linseneintopf. Ab und zu gab es auch Kartoffelsuppe. Auch Nudeln mit Tomatensoße stand manchmal auf dem Essenplan. Genauso wie Spaghetti Carbonara oder Pizza. Ab und zu gab es auch Torte oder Kuchen als Dessert. Dies war aber selten. Einmal im Monat gab es das Dessert. Wann war unterschiedlich. Mal am ersten, mal am zweiten Mittwoch. Manchmal gab es das Dessert auch erst am dritten oder vierten Mittwoch im Monat.

Gekocht, gebraten und gebacken wurde nicht irgendwo. Die Schule hatte eine eigene Küche im Keller. Dort versammelte sich der Abirat und seine Helfer. Vor dem Mittagessen hatten die meisten zwei Stunden frei. Genug Zeit, um das Essen vorzubereiten, um den Kuchen zu backen. Kurz vor zwölf Uhr wurde das Essen dann in die zweite Etage gebracht. Ein Tisch wurde bereitgestellt und die Ausgabe des Essens konnte mit dem Klingelzeichen beginnen.

Erzählen-AG: 366 Geschichten

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