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15 Dammaschwiese und Thaers Garten

Über alte Schweineweiden und den Eselsweg

Will man der Historie Glauben schenken, ist die „Dammaschwiese“ bereits 1292 bei der Stadtgründung von Herzog Otto dem Strengen als Geschenk an die neuen Celler Bürger ausgewiesen worden. Hier durften sie sich von Arbeit und Alltag erholen und ihre Schweine weiden lassen, und in der Tat, das Gebiet an der Oberaller ist ein Idyll mitten im Stadtgebiet. Der Turm der Stadtkirche eint die angrenzenden Häuser mit dem träge dahinfließenden Fluss, der besonders von Ruderern gern für ihre Zwecke genutzt wird. Ausgedehnte Spaziergänge auf der „Seufzerallee“ (Celler Jargon) an den Tennisplätzen vorbei oder auf dem „Eselsweg“ führen am Wasser entlang. Dort finden Sie auch „Thaers Garten“, das ehemalige Wohnhaus, Landschaftspark und landwirtschaftliches Mustergut des Arztes (erste Massen-Pockenimpfung in Celle) Albrecht Daniel Thaer, der, 1752 in Celle geboren, heute als Begründer der modernen Landwirtschaft gilt. Der Legende nach ließ dieser den Weg entlang auf einem Eselskarren Milch in die Stadt transportieren, daher der Name. Das Haus selbst, ein eindrucksvolles Herrenhaus, hat eine wechselvolle Geschichte: Es war neben Wohnhaus einst auch Kaffeewirtschaft, Gasthaus mit Bierausschank und Tanzsaal, SS-Quartier und Schulungsheim, Reservelazarett und schließlich wieder ein Wohngebäude. Seit 2010 ist „Thaers Garten“ Sitz der Niedersächsischen Gedenkstättenstiftung, die es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken und ihre Lebensgeschichten zu bewahren.

An „Thaers Garten“ vorbei gelangt man in die Obere Allerniederung, ein abwechslungsreiches Naherholungsgebiet, das sich von der Stadtmitte aus ungefähr vier Kilometer südwärts bis nach Altencelle erstreckt. Seit 1848 ist die ehemalige Weide, die Dammaschwiese („Danne“ = Schweineweide) entwässert und wird im Winter zur Freude aller Eislaufliebhaber komplett geflutet. Ganz Celle ist dann auf dem Eis, ein beinah paradiesisch schöner und völlig ungefährlicher Spaß für die gesamte Familie ist garantiert, da das Wasser unter dem Eis kaum kniehoch ist. Egal ob man seine Runde im Sonnenlicht drehen möchte oder abends den Eishockeyschläger schwingen will – untermalt mit Musik, die Stände mit kulinarischer Versorgung im Blick und die Fläche von der Sonne bestrahlt oder bei Dunkelheit mit Flutlicht beleuchtet, beim Eislaufen auf der Dammaschwiese wird ein Wintermärchen wahr.


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