Читать книгу 100 besondere Orte in Celle - Cosima Bellersen Quirini - Страница 24

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18 Der Schlosspark

Exotische Baumflora in historischer Kulisse

Wissen Sie, wie eine Flatterulme aussieht, eine Sumpfzypresse oder ein Taschentuchbaum? Nein? Hier finden Sie Antworten!

Der knapp sechseinhalb Hektar große und frei zugängliche Celler Schlosspark ist berühmt für seine exotische Baumvielfalt. Hier können Sie in Ruhe und mit der großartigen Kulisse des Celler Schlosses vor Augen spazieren gehen, dabei Ihre botanischen Grundkenntnisse erweitern und sich an Exotik pur erfreuen. Kaum jemand schenkt nämlich den fremdländischen Naturdenkmälern viel Aufmerksamkeit, dabei sind sie

eigentlich gar nicht zu übersehen. Die Sumpfzypresse mit ihren Luftwurzeln, selten genug hierzulande, hat immerhin einen Umfang von drei Meter zwanzig, der Taschentuchbaum, im Norden gelegen und botanisch korrekt Davidia involucrata benannt, trägt Blüten, die wie weiße Taschentücher aussehen. Sie finden im Südosten des Parks eine kaukasische Flügelnuss sowie einen Zuckerahorn und einen Urweltmammutbaum, den Metasequoia glyptostroboides. Auch Amberbaum, ebenso wie Ginkgo und Zerreiche, haben hier ihre Plätzchen, im nördlichen Teil stehen eine Papierbirke, Betula papyrifera, und eine Götterbaum. Insgesamt über 50 besondere Baumarten laden zu einem botanisch äußerst bemerkenswerten Rundgang ein. Kleine Schilder kennzeichnen die Bäume und vermitteln dem Betrachter entsprechende Infos.

Der Schlosspark war das ursprüngliche Gebiet von Schlossbefestigung mit Wall und Graben, die Anlage wurde ab 1784, beginnend an den westlichen Bastionen, und bis 1827 fortsetzend geschleift, das Material größtenteils in den ursprünglich sehr breiten Schlossgraben verfüllt. Die Bäume wurden anschließend neu gepflanzt, eine Pappelallee diente fortan als Promenade und Rundumweg. Als englischer Landschaftspark konzipiert, wurde der Schlosspark (er gehörte seinerzeit zur Sommerresidenz der Welfen) zwischen 1847 und 1866 nach den Plänen des Hannoveraner Garteninspektors Schaumburg angelegt. Neben den Bäumen fällt eine Bronzeskulptur noch besonders ins Auge: der berühmte Hengst Wohlklang (mit seinem Betreuer Günter Nagel) in der „Freiheitsdressur“. Anlässlich des 250-jährigen Jubiläums des Landgestüts 1985 wurde die Skulptur, eine Gabe der Sparkasse, im Schlosspark platziert. Hengst Wohlklang, 1965 als Dreijähriger in die damals noch in Westercelle gelegene Hengstprüfungsanstalt aufgenommen, galt ob seiner Schnelligkeit als einer der besten Hengste des Celler Landgestüts. Bald fiel auf, dass das Tier gerne auch mal auf zwei Beinen stand, sich gut reiten ließ und Prüfungen mühelos bestand. Talent und Können führten ihn und Nagel nach London und dort begeisterte das Tier ebenfalls das Publikum – woraufhin die Queen Ross und Reiter zur privaten Vorführung nach Windsor einlud.

Gehören Sie zur Sorte besonders dendrophiler Menschen, können Sie sich zudem weitere exotische und einheimische Bäume anschauen, siehe auch S. 154. Im Französischen Garten beispielsweise finden Sie unter anderem einen Geweihbaum, eine Mähnenfichte und eine Tränenkiefer.


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