Читать книгу 100 besondere Orte in Celle - Cosima Bellersen Quirini - Страница 4
ОглавлениеVorwort von Gabi Bauer – ARD Nachtmagazin Moderatorin –
Celle ist meine Heimatstadt. Hier im Stadtteil Klein-Hehlen bin ich geboren und aufgewachsen. Spielte im Garten und an der Aller, später dann vor allem Handball beim MTV. Und legte mein Abi am Hermann-Billung-Gymnasium ab. Also: 18 schöne Jahre war ich in Celle zu Hause. Bisher dachte ich auch, ich kenne diese Stadt so gut wie meine ewig überfüllte Handtasche. Das alte Fachwerk und die Hinterhöfe, das Café Krämer, wo wir als Schüler – heute schüttelt´s mich bei dem Gedanken – vom Taschengeld „Negerkussbrötchen“ gekauft haben. Das Schlösschen im Französischen Garten, wo früher Hofgärtner angesiedelt waren und inzwischen eine Kita sitzt, in der ich mein erstes Praktikum absolvierte. Den Knast, wie wir die JVA nannten, wenn wir über die alte Holzbrücke hinter dem Gefängnis radelten. Die Brücke ist weg. Die alten Geschichten sind geblieben: Uni gegen Knast zum Beispiel – warum die braven Celler zu Beginn des 18. Jahrhunderts gegen eine Universität und für die JVA stimmten. Das ist die Art von Story, die hier einfach jeder kennt. Genau wie die spannende Historie des Celler Schlosses, die Dramen um Liebe und Verrat, die sich darin abspielten. Und das wunderbare Bomann-Museum. Wo ich früher viele Sonntage verbracht und mich in alte Zeiten geträumt habe. Heute bin ich begeistert über das neue, sehr raffiniert gebaute und an die alten Bomann-Gemäuer angegliederte Kunstmuseum. Moderne Kunst. Toll in Szene gesetzt. Aber ich muss zugeben: Alles von Celle kenne ich doch nicht! Dass die Mutter des US-Präsidenten Roosevelt, Sarah Delano, mal Schülerin am Gymnasium KAV war? Dass der Texter Fritz Graßhoff-Hans Albers hat sein „Nimm uns mit, Kapitän, auf die Reise“ berühmt gemacht – in Celle lebte? Sicher kenne ich das Bieneninstitut im Französischen Garten. Aber dass „Die Biene Maja“, eines der meistgelesenen Bücher des letzten Jahrhunderts, in den 20er Jahren in einem Celler Verlag erschienen war? Dass der Platz hinter der Allerbrücke mal als Hinrichtungsstätte diente? Dass in Celle sogar mal in Sachen Uran geforscht wurde? Burgenreste? Jährliche Seifenkistenrennen? Ein Celler begründete die moderne Landwirtschaft? Alles nie gehört. Deshalb freue ich mich sehr über dieses Buch, das wirklich allen, Celle-Kennern und Neulingen, viel Wissenswertes, Überraschendes und Unterhaltsames bietet. Über die Stadt seit ihrer Gründung bis heute. Es ist ein spannendes, kurzweiliges Buch, mit dem Celle neu oder nochmal ganz anders zu erkunden ist. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!
Ihre Gabi Bauer