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3.4.1 Formulierung von Stellenanzeigen

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Zur Erstellung von Ausschreibungen dienen als Basis Stellenbeschreibungen und Anforderungsprofile. Auch bietet sich ein (ggf. auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmtes) Standardlayout an mit Logo, Slogan, Text- und Bildfenster sowie Formulierungen der Unternehmensvorstellung und Bildvorlagen. Generell gilt, dass Darstellung, aber auch die Größe der Anzeige und damit der Detaillierungsgrad der Inhalte auf die Zielgruppe anzupassen sind. Während eine Tätigkeit für angelernte Kräfte eher kurz umrissen wird, ist eine Führungsposition ausführlich darzustellen. Während Spezialisten eher tätigkeitsbezogene Informationen erwarten, wollen Generalisten mehr Informationen zum Unternehmen und zu den Rahmenbedingungen. Für berufsunerfahrene Bewerber stehen Emotionen im Vordergrund. Berufserfahrene Interessenten suchen eher nach detaillierten Informationen (vgl. Lichius, 1999, S. 144 f.). In allen Fällen ist eine Orientierung an den fünf W‘s hilfreich (vgl. Walz 2013, S. 24 ff.).


Abb. 3.2: Die fünf Ws einer Stellenanzeige (in Anlehnung an Walz, 2013, S. 24 ff.)

• Wir sind…: Die Selbstdarstellung des Unternehmens gehört auch bei bekannten Organisationen dazu. Dabei kann man mit einer kleinen Anekdote zur Geschichte, Hervorhebung der Kernmerkmale der Employer Brand, Hinweisen auf die Zukunftsstrategie o.Ä. punkten.

• Wir suchen…: Bei der Stellenbeschreibung ist neben den wesentlichen Aufgaben die Positionsbezeichnung zentral. Generelle Suchmaschinen, Jobbörsen und Jobsuchmaschinen, auch Job Crawler, Spider oder Robot genannt, die vorhandene Jobbörsen durchsuchen,filtern nach Positionsbezeichnungen und weiteren Schlagworten. Auch der Leser überfliegt den Titel, bevor er sich einer Stellenanzeige widmet. Witzige Titel, wie Animal und Code Monkey (Wolking, o.J.), sollten nur gewählt werden, wenn es zu Stelle und Unternehmen passt und Interessierte nach diesen Begrifflichkeiten suchen.

• Wir erwarten…: In einer Ausschreibung ist auf das Wesentliche zu fokussieren. Eine Stellenanzeige, z. B. in der Vergangenheit bei der Telekom auf der Suche nach Senior-IT-Architekten, mit 19 Aufgaben und (fast) genauso vielen zentralen Anforderungen an den Bewerber wirkt hingegen abschreckend. Das Beispiel hat dafür dann auch eine Negativprämierung erhalten.

• Wir bieten…: Früher nicht üblich und auch heute noch nicht immer inkludiert sind Argumente, warum sich ein guter Kandidat bei diesem Unternehmen und auf diese Stelle bewerben soll. Verweise auf die Internetseite sind gut, die wichtigsten Argumente sollten jedoch direkt Platz finden. Wichtig ist, dass keine Standards, sondern Besonderheiten angeführt werden und dass diese zielgruppenspezifisch ausgewählt sind. Während bei Professionals so bspw. Familienfreundlichkeit und flexible Arbeitsformen im Mittelpunkt stehen, werden gegenüber Studierenden besonders flexible Arbeitsformen und Weiterbildungsangebote betont.

• Wir bitten um…: Den Abschluss bildet eine konkrete Aufforderung zur Kontaktaufnahme und Bewerbung. Besonders bewährt haben sich hier konkrete Ansprechpartner mit Namen und Durchwahlnummern. Natürlich muss dann tatsächlich jemand erreichbar und auskunftsfähig sein.

Nicht zuletzt sollten Unternehmen möglichst viele Wege der Bewerbung zulassen. Auf der Suche nach Social Media-Managern ausschließlich postalische Bewerbungen zu akzeptieren, ist kontraproduktiv. Dazu muss man noch nicht einmal die Candidate Journey, also den gesamten Prozess aus Kandidatensicht, betrachten. Ein entscheidender Berührungspunkt in passiven, aber auch vielen aktiven Prozessen ist die Bewerbung. Diese wird heute immer seltener in Papierform eingereicht, sondern auf elektronischem Weg. Dieser Aspekt wird in Kapitel 4 unter Candidate Journey aufgegriffen.

Zudem können weitere Aspekte eine Rolle spielen wie das Erscheinungsdatum der Ausschreibung sowie der Bewerbungsschluss oder Hinweise auf eine gute Platzierung bei Arbeitgeberwettbewerben oder auf Zertifizierungen (z. B. Audit »familieundberuf«). Einschlägige Logos können zudem einen Widererkennungswert bieten und damit Aufmerksamkeit und Vertrauen generieren. Neben der rationalen spielt die emotionale Ansprache zunehmend eine Rolle. Hier haben die meisten Stellenanzeigen Optimierungspotenzial.

Praxisorientierte Personalwirtschaftslehre

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