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3.2.2.2 Die Sammlung der Gesendeten

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Zielt die Mission der Kirche nicht nur auf humanisierende Weltgestaltung, sondern darüber hinaus auf die Wiederherstellung der Gemeinschaft mit Gott, so kann auch die Kirche als Schar derer, die dieses im Evangelium überbrachte Geschenk annehmen, «nicht nur Werkzeug der Missio Dei, sein, sondern auch deren vorläufiges Ziel»[403]. Daher versucht Krusche auch für die Sammlung ein gewisses Eigenrecht zurückzugewinnen und der Gefahr einer Funktionalisierung durch die Sendung zu entgehen: Die Gemeinde als wanderndes Gottesvolk «ruht unterwegs im Lobpreis, aber sie setzt sich nicht vorzeitig zur Ruhe»[404]. Im Einklang mit der ökumenischen Diskussion sieht Krusche in der Sammlung die Gefahr, dass sich die Kirche aus der Welt zurückzieht und zur Sektengemeinschaft wird. Doch gerade «weil die Gemeinde von der Sendung des Sohnes und in der Sendung durch den Sohn existiert, bedarf sie des Sich-Versammelns»[405]. In den Versammlungen geschieht mehr als nur die Koordination des Gottesdienstes im Alltag der Welt, sondern im Wesentlichen die Feier der Gemeinschaft mit Gott. In der Verkündigung des Evangeliums, in der Feier des Abendmahles, in der gemeinsamen Fürbitte, im Lobpreis, aber auch im mutuum colloquium und gegenseitigen Dienst mit den Charismen entsteht geistliches Wachstum und Erbauung, wird Trost, Vergebung und Segen empfangen[406] – aber eben nicht zur Pflege einer verinnerlichten Frömmigkeit, sondern «um für die Sendung geeigneter zu werden»[407].

Charisma als Grundbegriff der Praktischen Theologie

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