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8. Weshalb ist Fruktose so schädlich?

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Fruchtzucker, das klingt nach Obst, nach etwas Gesundem. Und tatsächlich haben Ärzte Fruktose jahrzehntelang als vermeintlich beste Zuckervariante empfohlen. Inzwischen steckt sie in unzähligen Produkten, mitunter sogar in Zahnpasta. Eine echte Gefahr – und zwar aus mehreren Gründen …

Schätzungen zufolge leiden bis zu drei von zehn Deutschen unter einer mehr oder weniger ausgeprägten Fruktose-Intoleranz: Im Dünndarm der Betroffenen gibt es zu wenig von GLUT-5, einem Eiweiß, das Fruktose in die Blutbahn bringt. Die Folge: Der Zucker wandert unverdaut in den Dickdarm, wo Bakterien ihn zersetzen. Die dabei entstehenden Gase sorgen für Krämpfe, Blähungen und Durchfall. Schon bei 25 Gramm Fruktose pro Tag ist der Darm vieler Menschen überfordert. Das Gemeine: Die meisten Menschen mit Fruktose-Intoleranz haben sich die Krankheit über Jahre angefuttert und -getrunken. Da Fruchtzucker industriell extrem günstig aus Maisstärke herzustellen ist, steckt die Süße mittlerweile nicht mehr nur in natürlicher Form in Früchten und Säften. Sie hilft auch in beinahe jedem verarbeiteten Produkt, den Geschmack zu verbessern: Kaum ein Fertiggericht, Softdrink und Ketchup kommt heute ohne Fruktose aus. Das ist ein echtes Problem – und zwar nicht nur für jene, die den Zuckerstoff nicht vertragen. Denn die lang gehegte Annahme, Fruktose sei gesund, haben Forscher inzwischen als fatalen Irrtum entlarvt: Mittlerweile gilt Fruchtzucker als der gefährlichste Zucker überhaupt.

So macht uns zu viel Fruchtzucker krank

Gelangt Glukose über die Darmschleimhaut ins Blut, produziert der Körper Insulin – ein Hormon, das die Zuckermoleküle direkt in die Zellen schleust. Fruktose dagegen nimmt einen Umweg über die Leber: Dort wird sie insulinunabhängig verstoffwechselt, weshalb Ärzte diese Zuckerart besonders Diabetikern lange empfohlen haben. Doch die ausbleibende Insulinausschüttung ist nur auf den ersten Blick ein „Nutzen“: Denn die Leber wandelt Fruktose auch in Fettsäuren um, was die Fetteinlagerung stimuliert. Außerdem sättigt Fruchtzucker nicht, weil er die Signalwege von Botenstoffen wie Leptin hemmt, sodass wir leicht zu viel essen. Durch diese beiden Effekte erhöht regelmäßiger Fruktose-Konsum das Risiko für Übergewicht und damit die Gefahr, an schwerwiegenden Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Fettleber zu erkranken. Ein weiteres Problem: Wird Fruktose abgebaut, steigt der Harnsäurespiegel im Blut. Schwimmt regelmäßig zu viel davon im Blut, kann das bei Menschen mit einer Neigung zu Übergewicht langfristig Gicht verursachen und das Risiko für ein metabolisches Syndrom erhöhen – jenes gefährliche Quartett aus Insulinresistenz, Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten, das ebenfalls zahlreiche Zivilisationskrankheiten befördert.

SPARPOTENZIAL – DIESE LEBENSMITTEL LIEFERN BESONDERS VIEL FRUKTOSE

Fertigprodukte und industriell hergestelle Backwaren, auch die vermeintlich gesunden wie Fertigmüslis und Fruchtjoghurts; Diätprodukte mit dem Zusatz „light“ oder „für Diabetiker“; Fruchtgummi

Wellness- und Fruchtsaftgetränke, Limonaden und (Dick-)Säfte (besser das ganze Obst wählen, da es wertvolle Ballaststoffe liefert)

Zuckerreiches Obst wie Trauben, Mangos, Bananen, Süßkirschen; Kompott; Trockenfrüchte (aufgrund der hohen Blutzuckerwirkung ist all das unabhängig vom Fruktose-Gehalt nicht empfehlenswert)

Wie Sie verborgene Fruktose entdecken

Wer auf die Zutatenliste eines Produkts schaut, kann häufig nicht auf den ersten Blick erkennen, ob es viel Fruktose enthält. Denn da immer deutlicher wird, wie schädlich Fruchtzucker für den Körper ist, verstecken ihn die Hersteller unter anderen Namen. Konzentrierten Fruchtzucker liefern etwa Maissirup (auch „Corn Syrup“ oder „HFCS“ genannt) und Agavendicksaft. Saccharose („Haushaltszucker“) besteht zu 50 Prozent aus Fruktose, auch in Isoglukose kann so viel Fruchtzucker stecken. Honig kommt auf bis zu 40 Prozent.

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