Читать книгу Mein Weg zur gesunden Ernährung - Dr. med. Matthias Riedl - Страница 7
2. Was bringen sekundäre Pflanzenstoffe und wo stecken sie drin?
ОглавлениеDass Gemüse, Obst und Co. unserem Körper extrem guttun, wissen die meisten. Eher unbekannt ist, dass dies nicht nur an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen liegt, sondern vor allem an sekundären Pflanzenstoffen. Gründe, dies zu ändern, gibt es viele, denn die Mikrosubstanzen haben eine Megawirkung!
Sekundäre Pflanzenstoffe (kurz: SPS) dienen in Pflanzen meist dazu, Bestäuber anzulocken oder Fressfeinde abzuwehren. Beim Menschen, der Blätter, Früchte, Knollen und Samen der Obst-, Gemüse- und Getreidepflanzen isst, fallen die Wirkungen noch deutlich vielfältiger aus! Zwar sind die Substanzen – der Begriff „sekundär“ legt es nahe – für uns nicht überlebenswichtig, ein Großteil der positiven Effekte pflanzlicher Lebensmittel beruht jedoch auf den schätzungsweise 10 000 SPS, die in unserer Nahrung vorkommen. Experten zufolge sind sie es, die den herzschützenden Effekt erklären, den ein reichlicher Verzehr pflanzlicher Kost zeigt, ebenso wie die präventive Wirkung, etwa im Hinblick auf Diabetes, Brustkrebs und Arthrose. Heimische Superfoods wie Kohl, Petersilie, Beeren, Nüsse und Leinsamen sind daher meist echte SPS-Bomben!
Wie viele sekundäre Pflanzenstoffe sollten wir aufnehmen?
Um genaue Zufuhrempfehlungen für einzelne Substanzen geben zu können, ist die Forschung noch nicht weit genug. Und womöglich werden Wissenschaftler auch gar nicht weiter nach der optimalen Dosis fahnden. Denn es deutet vieles darauf hin, dass uns eine artgerechte Ernährung auch mit SPS optimal versorgt. Hinzu kommt: Allein durch isolierte SPS, etwa in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, sind die Effekte nicht zu erreichen. Von diesen profitieren wir offenbar nur, wenn wir die SPS im Verbund eines Lebensmittels aufnehmen. Große Mengen der wirkmächtigen Helfer stecken meist in den Schalen von Gemüse und Obst. Zudem sind viele Substanzen hitzeempfindlich. Aus beiden Gründen rate ich dazu, viel ungeschälte (Bio-)Rohkost zu essen.
SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE IM ÜBERBLICK | ||
Stoffklasse (Bsp.) | Wirkung | Reich enthalten in … |
Carotinoide (Lutein, Zeaxanthin) | antientzündlich, antioxidativ, krebshemmend, immunstärkend | Möhre, Kürbis, Orange, Grünkohl, Spinat, Aprikose, Guave, rote Grapefruit, reife Tomaten, Kresse |
Saponine (Saponin) | antientzündlich, krebshemmend, cholesterinsenkend, antimikrobiell, immunstärkend | Hülsenfrüchte, Spinat |
Phytosterine | cholesterinsenkend | Nüsse, Samen, Soja |
Monoterpene (Limonen, Carvon, Menthol) | antientzündlich, krebshemmend, antibakteriell, antiviral | Orange, Aprikose, Weintrauben, Minze, Oliven |
Flavonoide (Anthocyane, Flavanole) | antientzündlich, antioxidativ, immunstärkend, antimikrobiell, krebshemmend, gefäßstärkend | blaue Trauben, alle Beeren, Kirschen, Rotwein, Grün-/Schwarztee, Bitterschokolade, Grapefruit, Orange, Sellerie, Zwiebel, Endiviensalat, Apfel |
Phenolsäuren | antioxidativ, antimikrobiell, krebshemmend | Kaffee, Grünkohl, Vollkorngetreide |
Phytoöstrogene (Isoflavonoide, Lignane) | antioxidativ, krebshemmend | Soja, Leinsamen, Vollkorngetreide, Weizenkleie |
Glucosinolate | antientzündlich, antimikrobiell, krebshemmend | Kohl (Brokkoli), Sauerkraut, dunkler Senf, Kresse, Papaya |
Sulfide (Allicin) | antimikrobiell, krebshem-mend, immunstärkend | Knoblauch, Zwiebelgewächse |