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4. Was macht Transfette so ungesund?

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Croissants, Chips, Pommes frites: Solche stark verarbeiteten Lebensmittel liefern extrem viel Energie. Dass diese häufig primär aus sogenannten Transfetten stammt, ist doppelt ungünstig. Denn immer mehr Studien zeigen, dass diese Stoffe unserem Körper schaden – auf vielfältige Weise.

Als Ernährungsmediziner schaue ich im Allgemeinen ungern in Richtung USA: Denn die Staaten sind ein zuverlässiger Indikator dafür, welche üblen Auswirkungen unsere westliche Ernährungsweise hat. Ob Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – was sich in den USA zeigt, wird mit etwa zwei Jahrzehnten Verzögerung auch hierzulande Realität. Bei einer Sache aber geht das Land mit gutem Beispiel voran: Vor einigen Jahren hat die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA industriell hergestellte Transfettsäuren in Lebensmitteln verboten. Ein richtiger, wichtiger Schritt aus gleich mehreren Gründen!

Was sind Transfette überhaupt?

Transfette entstehen, wenn die Industrie pflanzliche Fette wie etwa Rapsöl teilweise aushärtet. Dies geschieht meist mithilfe der sogenannten Hydrierung: Die Hersteller führen den Fetten Wasserstoff zu. Dadurch ändert sich die Form der Ölsäuremoleküle, sie bekommen die sogenannte trans-Form. Durch diese neue Struktur erhöht sich der Schmelzpunkt, das Fett wird hart und damit beispielsweise streichfähig. Neben der Hydrierung entstehen Transfette außerdem, wenn Pflanzenöl mit vielen ungesättigten Fettsäuren stark erhitzt wird, zum Beispiel, wenn wir zu Hause etwas frittieren.

So schaden Transfette dem Körper

Das große Problem: Unser Körper kennt Ölsäuren in trans-Form nicht und versucht daher, die Stoffe loszuwerden: Das Immunsystem wird aktiviert, es kommt zu Entzündungsreaktionen – was entzündliche Erkrankungen befeuert. Transfette, die im Organismus zurückbleiben, lagern sich aufgrund ihrer Festigkeit besonders schnell in den Gefäßen ab und erhöhen auf diese Weise das Risiko für Arteriosklerose deutlich. Weitere, in Studien nachgewiesene Negativwirkungen: Transfette fördern die Fetteinlagerung in der Leber und lassen den Spiegel an schlechtem LDL-Cholesterin steigen, erhöhen das Risiko für Insulinresistenz, Herzinfarkt und sogar bestimmte Krebsarten, etwa des Rachens und der Speiseröhre. Umgekehrt hat die Forschung inzwischen auch zeigen können, was es bringt, Transfette zu reduzieren: Als New York 2007 den Gebrauch von Transfetten in Restaurants, Bäckereien und Kantinen verbat, sank die Herzinfarktrate in den Folgejahren um mehr als 6 Prozent – und damit ähnlich stark wie infolge des 2003 eingeführten Rauchverbots.

So beugen Sie Gesundheitsrisiken durch Transfette vor

Höchstens 2,5 Gramm Transfette sollten wir täglich zu uns nehmen. Diese Menge steckt mitunter bereits in einem Krapfen, 100 Gramm Chips liefern satte 7 Gramm. Immerhin: Da die negativen Wirkungen so eindeutig sind, dürfen Hersteller in der EU in Zukunft Lebensmittel nur noch zu höchstens 2 Prozent mit industriell hergestellten Transfetten anreichern – bis April 2021 gilt jedoch eine Übergangsfrist. Da es keine Kennzeichnungspflicht für Transfette gibt, müssen Verbraucher selbst darauf achten, möglichst wenig davon zu konsumieren.

SO VERMEIDEN SIE TRANSFETTE

Verzichten Sie möglichst weitgehend auf: Frittiertes wie Pommes, Kartoffelchips, Krapfen, Schmalzkuchen; Fertiggebäck wie Kekse; Fast Food; Brotaufstriche wie Nuss-Nugat-Creme; Kuvertüre.

Kaufen Sie keine Produkte, auf deren Zutatenliste „gehärtetes“, „teilgehärtetes“ oder „hydrogenisiertes“ Fett verzeichnet ist.

Wenn Sie selbst bei hohen Temperaturen braten oder frittieren, nutzen Sie hitzestabile Fette und Öle, deren Struktur sich bei der Zubereitung nicht verändert – etwa Butterschmalz und Kokosfett sowie raffinierte Öle aus Maiskeim, Raps, Erdnuss, Oliven und Soja.

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