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13. Sollte ich wirklich so wenig Salz wie möglich essen?

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Bei Tischgesprächen gehört die Frage, inwieweit großzügiges Nachsalzen der Gesundheit schadet, zu den absoluten Dauerbrennern. Kein Wunder, dass sich auch die Forschung intensiv damit befasst. Aktuelle Studien liefern spannende neue Antworten, die den Würzliebling zumindest teilweise entlasten.

Für den Bundestagsabgeordneten und Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ist die Sache klar: Salz schädigt die Gefäße und die Organe. Daher kocht der ausgebildete Mediziner ohne das Würzmittel und isst kein Lebensmittel, dem Salz zugesetzt wurde. Wer ihm zuhört, wenn er über den potenziellen gesundheitlichen Schaden durch Natriumchlorid spricht, sieht danach im Salzstreuer den kulinarischen Feind Nummer 1. Fortan also wie Lauterbach im Restaurant den Koch bitten, den bestellten Spinat in salzfreiem Wasser zuzubereiten? Laut aktueller Forschung ist dies überflüssig bis ungünstig.

Studie zeigt: Salz schadet weniger als lange gedacht

Seit Jahrzehnten streiten Experten darüber, wie gefährlich Salz für den Körper ist. Eine aktuelle Studie liefert nun spannende neue Erkenntnisse. Forscher um Andrew Mente, Epidemiologe an der McMaster University im kanadischen Hamilton, analysierten Daten von gut 95 000 Personen im Alter zwischen 35 und 70 Jahren – im Hinblick darauf, ob sich der Salzkonsum auf ihr Risiko auswirkte, innerhalb der folgenden acht Jahre einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden. Das überraschende Ergebnis: Bis zu einer gewissen Grenze verringerte sich das gesundheitliche Risiko, je mehr Salz die Probanden zu sich nahmen. Auch beeinflusste ein durchschnittlicher Salzkonsum von 7 bis 10 Gramm pro Tag die Lebenserwartung nicht negativ. Noch überraschender: In Gemeinden, in denen sich die Menschen extrem salzarm ernährten, stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Herz-Kreislauf-Problematik geringfügig an. Den Grund sehen Wissenschaftler in der wichtigen Funktion, die Natrium im Körper hat: Der Mineralstoff unterstützt den Aufbau elektrischer Spannung in den Zellmembranen und ist damit wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen sowie für den Herzrhythmus und die Muskelarbeit.

WIE VIEL DARF’S DENN SEIN?

Frauen konsumieren in Deutschland durchschnittlich 8,4 Gramm Salz pro Tag, Männer 10 Gramm: Das liegt

im gerade noch tolerablen Bereich, ein geringerer Verzehr wäre besser. Bluthochdruck-Patienten dagegen sollten unbedingt der Empfehlung der Deutschen Hochdruckliga folgen und höchstens 6 Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen, besser 5 Gramm! Das gilt auch für Menschen mit Osteoporose oder schwacher Immunabwehr – zu viel Salz kann beides verschlimmern.

Nur eine Gruppe Menschen sollte salzarm essen

Erst ab einem exzessiven Salzkonsum von deutlich mehr als 10 Gramm pro Tag kehrt sich der Studie zufolge die positive Wirkung um: Das Risiko für einen Schlaganfall steigt, die Lebenserwartung sinkt. So viel Natriumchlorid konsumieren vor allem Menschen in China. Sie kommen auf durchschnittlich 14 Gramm täglich. Zudem bestätigte die Studie eine negative Wirkung von Salz, die bereits Untersuchungen zuvor gezeigt hatten: Es lässt den Blutdruck ansteigen – so weist etwa jeder zweite Chinese zwischen 35 und 70 Jahren zu hohe Werte auf. Besonders gefährdet: sogenannte salzsensitive Menschen. Sie scheiden Salz weniger gut aus. Experten schätzen, dass mindestens jeder Fünfte zu dieser Gruppe gehört; ein Test beim Arzt sorgt hier für Klärung. Was wir alle tun sollten, um das Risiko für Bluthochdruck zu verringern: industriell verarbeitete Lebensmittel wie Wurstwaren und Tütensuppen meiden. Denn diese schaden uns nachgewiesenermaßen – nicht nur wegen des versteckten zugesetzten Salzes.

Mein Extra-Tipp: Kalium ist der natürliche Gegenspieler von Natrium. Das Mineral wirkt blutdrucksenkend und beeinflusst so das Herz-Kreislauf-System positiv. Gute Kaliumquellen sind Gemüse wie Kohl, Paprika, Tomaten sowie Möhren, außerdem Hülsenfrüchte, Buchweizen und Nüsse.

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