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18. Brauchen wir Superfoods?

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Lebensmittel mit dem Zweitnamen „Superfood“ gelten als Nährstoffbomben, die unsere Gesundheit besonders stark fördern. Doch sind sie wirklich so wichtig für unseren Körper? Hier meine Einschätzung, welche Superfoods Sie tatsächlich häufiger essen sollten – und auf welche Sie verzichten können.

Bei Superfoods gehen die Meinungen so stark auseinander wie bei keinem Lebensmittel sonst: Die einen sehen darin überflüssige Trendnahrung, die anderen kulinarische Heilsversprechen. Ich persönlich? Nehme die ausgleichende Position ein. Exotische Superfoods wie Chiasamen, Açaí- und Goji-Beeren halte ich tatsächlich für überbewertet, weil sie einen langen Transport erfordern. Der kostet Nährstoffe und unnötig viele Ressourcen. Für heimische Superfoods dagegen (siehe rechts) werbe ich mit aller Kraft! Denn diese tragen den Superlativ zu Recht: Sie machen nicht nur satt, sondern liefern unserem Körper außergewöhnlich viele Mikronährstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Auf diese Weise helfen sie, Krankheiten vorzubeugen und viele Beschwerdebilder zu bessern.

Die meisten essen heimische Superfoods zu selten

Das Problem: Mit dem Siegeszug der industriellen Fertigprodukte sind heimische Superlebensmittel in Vergessenheit geraten – denn sie liefern nur in natürlicher Form ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Deshalb sollten wir wieder dorthin zurückkehren, wo unsere (Ur-)Großeltern schon waren: Sie haben saisonal und regional gekocht und so dafür gesorgt, dass heimische Superfoods ganz selbstverständlich täglich auf den Tisch kamen. Meine Empfehlung: Bauen Sie pro Tag mindestens einen Vertreter aus jeder Gruppe (siehe rechts) in Ihren Speiseplan ein, um den Körper optimal zu versorgen. Dies gelingt leicht, wenn Sie das, was Sie sowieso essen, mit Superfoods aufwerten. Etwa indem Sie Leinsamen und Beeren ins morgendliche Müsli mischen, den Keks zum Nachmittagskaffee durch Nüsse ersetzen und den abendlichen Salat mit Kresse toppen.

MEINE TOP 5 DER HEIMISCHEN SUPERFOOD-GRUPPEN

Rettich, Kohl, Senf, Kresse: Alles, was scharf schmeckt, enthält Glucosinolate – Abwehrstoffe, die Pflanzen vor Fressfeinden schützen. Auch beim Menschen wirken diese Stoffe wie eine Art Leibwächter: Sie bewahren die Zellen vor freien Radikalen und uns damit vor dem vorzeitigen Altern.

Beeren, Paprika, Tomaten, Auberginen: Leuchtend farbiges Obst und Gemüse verdankt seine intensive Tönung Carotinoiden und Flavonoiden. Diese Stoffe können Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs vorbeugen – sofern wir viel davon aufnehmen und Übergewicht vermeiden.

Zwiebeln, Lauch, Zitrone, Minze, Kümmel: Stark duftende Obst- und Gemüsesorten sowie Gewürze enthalten große Mengen Sulfide. Diese Pflanzenstoffe bekämpfen beim Menschen Bakterien und oxidativen Zellstress. Sie helfen, Bluthochdruck und gefährliches LDL-Cholesterin zu senken und Blutgerinnseln vorzubeugen.

Hafer, Soja, Kaffee, Schokolade (mit mind. 70 Prozent Kakaoanteil): Lebensmittel, die einen leicht bitteren Geschmack aufweisen, stecken voller Saponine. Diese Bitterstoffe regen den Stoffwechsel an und stärken dank ihrer antibiotischen Wirkung unsere Abwehrkräfte. Zudem wirken sie als natürliche Appetitzügler und bilden damit eine effektive Soforthilfe gegen Heißhunger.

Leinsamen, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Sesam, Hülsenfrüchte (Soja): Diese Lebensmittel liefern neben wertvollem pflanzlichem Eiweiß und Saponinen auch Phytoöstrogene, die dem weiblichen Sexualhormon ähneln, sowie Phytosterole, die dem – günstigen – menschlichen HDL-Cholesterin nahekommen. Beide Wirkstoffe können möglicherweise vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen.

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