Читать книгу Ein naheliegendes Opfer - Elisa Scheer - Страница 18
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ОглавлениеAm frühen Abend saßen sie wieder alle im Präsidium und trugen die Ergebnisse zusammen.
„Der Creutzer war ein Arsch“, verkündete Liz.
„Hörensagen“, konterte Anne, „du kanntest ihn ja gar nicht persönlich. Aber einen Beliebtheitswettbewerb hätte er nicht gewonnen, da hast du Recht.“
„Auf jeden Fall mögen ihn seine Frauen nicht so sehr“, ergänzte Joe. „Diese Marie Louise hat er mit vier Kindern sitzen gelassen!“
„Das Jüngste gerade ein Jahr alt“, wusste Max.
„Der Sauhund“, kommentierte Liz. „Gut, sie konnte es sich leisten, aber trotzdem, so geht´s ja auch nicht!“
„Und jetzt macht er die zweite Frau runter, offenbar hat er die dritte am Start. Leider wusste die zweite Frau nicht, wer das sein könnte.“
„Die erste auch nicht. Aber wenn man an sein Beuteschema denkt, dann würde ich sagen, eher klein, dünn, blond.“
„Hart formuliert, in der Sache aber wohl korrekt“, meinte Anne.
„Es gibt übrigens noch eine Frau“, ergänzte Joe. „Der Creutzer hat noch zeitgleich mit Nummer eins einer anderen ein Kind gemacht, einer Christine Merten. Die könnte doch auch Rachegelüste hegen?“
„Nach zwanzig Jahren?“ Anne fand das unglaubhaft.
„Eher nach dreißig“, musste Joe zugeben, „das Kind ist so alt wie die ältere Tochter, Tatjana. Eine Tochter, Kira heißt sie.“
„Gut“, sagte Anne, „ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber mir langt es jetzt. Wir wissen, dass er mit seinen Frauen ganz schön Schlitten gefahren ist, dass die sich aber auch nichts gefallen lassen, und wir müssen morgen mal die Finanzen der Firma untersuchen, denn nach dem, was ihr berichtet habt“ – sie wies auf die Tafel – „ist da auch nicht alles okay. Und dann graben wir die Merten samt Tochter aus und knöpfen uns die mal vor. Ach ja, und vielleicht weiß ja in der Firma jemand, wer die mysteriöse Nummer drei oder wieviel-auch-immer sein könnte. Wer was macht, klären wir morgen, okay? Ich finde, wir müssen uns nicht bei jedem Fall die Nächte und die Wochenenden um die Ohren schlagen.“
„Das heißt, wir lösen den Fall bis Freitagmittag?“, schlug Liz vor, die für ihre freche Klappe berühmt war.
„Wäre günstig“, stimmte Anne zu und grinste.