Читать книгу Ein naheliegendes Opfer - Elisa Scheer - Страница 5
DO, 30.04.15 4
Оглавление„Herr Christen hat jetzt Zeit für Sie“, verkündete die Sekretärin und öffnete die Tür weit für Kira und Toni. Christen kam ihnen mit ausgestreckter Hand entgegen. „Frau Merten, Herr Rupp, schön, dass Sie kommen konnten. Dann können wir die Modalitäten unseres Joint-Ventures heute gleich festmachen, wenn wir uns einig werden.“
Kira lächelte gewinnend. „Da bin ich mir ganz sicher. Eine Zusammenarbeit wird bestimmt für Criscom und für Digital Equipments ausgesprochen nützlich sein.“
„Eine Win-win-Situation sozusagen“, erläuterte Toni, der auch einmal etwas beitragen und nicht nur still die juristischen Formulierungen prüfen wollte.
Christen lächelte. „Ja, den Eindruck habe ich aus ihrem detaillierten Exposé auch gewonnen. Wir hatten ja auch einen Vorschlag zur Zusammenarbeit mit Creutzer Electronics, aber dieser Entwurf war deutlich weniger durchdacht und vor allem deutlich weniger günstig für uns.“
„Das kann ich mir vorstellen“, rutschte es Kira heraus.
Christen grinste. „Ach ja?“
Kira errötete. „Naja, man hört ja so manches in der Branche – ohne dass ich jetzt über CE herziehen möchte… Aber sie scheinen deutlich stärker an ihrem eigenen Vorteil als an einer gleichberechtigten Zusammenarbeit interessiert zu sein.“
Christen nickte. „Den Eindruck hatte ich auch. Gut, dann werden wir dieses Projekt gemeinsam durchziehen. Sie sind zeichnungsberechtigt?“
Kira hatte eine Vollmacht von Dr. Söltl dabei, der heute dringend nach Berlin gemusst hatte. Der Vertrag wurde feierlich unterzeichnet, es gab noch feste Händedrücke und für jeden ein Gläschen Prosecco.
Als sie mit Toni recht vergnügt die Firmenzentrale von Criscom verließ, kam ihnen ein elegant gekleideter junger Mann entgegen und Kira prustete leise, als sie ihn sah. Er dagegen eilte blicklos an ihr vorbei ins Gebäude.
„Was lachst du?“, wollte Toni prompt wissen.
„Das eben war der junge Creutzer, Jonathan. Tja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben… hihi.“
„Klar, die sind die Konkurrenz – aber du kannst die schon gar nicht leiden, oder?“
„Stimmt. Auch wenn ich ihn persönlich gar nicht kenne, der olle Creutzer ist ein Arsch. Allein schon, wie der Mama damals behandelt hat…“
Toni drückte tröstend ihre Schulter. „So ein Erzeuger ist schon blöd… aber es heißt doch immer, die beste Rache ist ein gutes Leben, nicht? Und jetzt haben wir ihm ein fettes Geschäft weggeschnappt.“
„Ganz genau!“
Sie machten High Five und stiegen wieder ins Auto.