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1.3.8 Die Kuddelmuddel-Falle

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Was kann man daraus mit nach Hause nehmen. Wer einen Gegenstand seines Faches ergänzend mit den Methoden aus einem anderen genauer untersucht, gerät automatisch in die Kuddelmuddel-Falle, wenn er diese Maßnahmen nicht beachtet: Er muss das cross-over Fach so gut durchschauen, dass er dessen Methoden und Konzepte auch korrekt benutzen kann. Er kann nicht einfach so loslegen, sondern muss sein Vorgehen unter verschiedenen Aspekten fundieren. Was tue ich da eigentlich, das heißt, warum entscheide ich mich für diese spezielle erweiterte Methodik. Ist die zu erwartende Erkenntnis interessant und wieso? Bin ich in der Lage, als Fachfremder termini technici kurz und verständlich aus einem anderen Fach zu erläutern, damit mein Publikum auch weiß, worum es sich handelt, wenn von "Projektion" gesprochen wird. Er benötigt nur einen Bruchteil aus dem anderen Fach, und er weiß meist nicht, wie tief und breit sein Wissen aus der "anderen Welt" sein soll, um Sicherheit zu haben. Dafür gibt es keinen Lehrplan, nicht ausreichend gute Ratschläge. Man kann sich mit versierten Assistenten unterhalten, die für die ersten Schritte Lektüre-Tipps geben können. Es gibt Einführungen vermutlich für alles, was einen interessiert. Es ist ein Extraaufwand, der sich für den lohnt, der ihn mit Leben umsetzt in geistige Erträge, die sonst nicht zu haben sind.

Unklare Begriffe sind ärgerlich, sofern man sie nicht fruchtbar einsetzt, falsche Verwendung fachlicher Begriffe hingegen machen schon wieder Spaß, da sie Jagdinstinkte auslösen bei denen, die boshaftes Beckmessern nicht als unmoralisch verschmähen. "Tiens, er hat es nicht besser gewusst". Will man den anderen nicht das billige Frohlocken gönnen, wird der Autor nachdenklich und vermindert penibel seine Angriffsflächen.

Allgemeinbildung in der Akademischen Welt

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