Читать книгу Allgemeinbildung in der Akademischen Welt - Gerd Breitenbürger - Страница 36
2.1.1 Revolutionen in den Naturwissenschaften
ОглавлениеEs ist die andere Frage nach Gruppe und Individuum. In der Gesellschaft muss es gären, damit eine explosive Stimmung entsteht. Sie infiziert sich, sie ist reif für den Wechsel, viele teilen ein vergleichbares Geschick. Sie kann sich artikulieren. In den Wissenschaften trägt und befruchtet das Denken der Gemeinschaft jeden Einzelnen sozusagen subkutan (unter der Haut) und ist auch dann "bei ihm", wenn er dann doch eine zündende und einsame Eingebung hat. Was dann folgt, ist der schwierige Durchsetzungsprozess, der, so Kuhn, oftmals erst mit dem Tod des letzten Gegners endet.
Die Forscher entscheiden, was ihnen besonders wichtig erscheint, der Mann auf der Straße muss keinesfalls sein Weltbild mit den Revolutionen ändern.
Für das Mittelalter oder das 20. Jahrhundert waren der Radpflug und das Penicillin revolutionäre Anwendungen von Physik und Chemie. In der eigentlichen wissenschaftlichen Forschung werden genannt: Kopernikus (Erde kreist um die Sonne), Newton (Grundlagen der Mechanik, Gravitation, Anziehung der Massen, was kosmologische Vorgänge erklärt), Darwin (Abstammung vom Tier), chemische Revolution (Aufgabe der Phlogiston-Theorie durch Antoine Lavoisier), biologische Revolution (Charles Darwin u.a., nach Ernst Peter Fischer, Die andere Bildung, S. 381).