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2.3.4 Behauptungen in extremis

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Egal, was ein Diktator und Bush alles nicht gemeinsam haben, mit einer Behauptung haben beide einen Krieg begonnen, die auch noch obendrein, wie zu erwarten, gelogen war. Die Behauptung als Methode der rigorosen Politik soll auch zusätzlich rechtfertigen, was kein Mensch rechtfertigen kann, das Morden. Mit der Behauptung "Wir sind das Volk" wurde vielleicht einer verhindert. Wer Laos auslöscht, sagt vorher: In Indochina fallen die Staaten wie Dominosteine, wenn der Kommunismus erst einmal anfängt zu siegen. Konsequenz einer Behauptung, die niemand begründen konnte und niemand begründet hat, da sie selbst-evident zu sein schien und ohne jede Überprüfung in der Realität auskommen musste. Nicht mit Fragen oder besorgten Erwägungen werden Kriege begonnen, sondern mit Behauptungen. Sie sind dann wie abgefeuerte Gewehrkugeln. Dieses linguistische Verfahren geht bis in den privaten Bereich. Es ist die Sprache des ungenierten Zugreifens. Die Behauptung ist die Sprache des Agonalen und des Arroganten, die nicht "wahr" und "falsch" unterscheidet. Sie liegt davor. Sie kennt das technische "Gut" oder "Schlecht". Denn so beginnt auch mancher Ehekrieg: "Du liebst mich nicht. Du hast mich nie geliebt. Alles Berechnung." Behauptungen, wo nichts bewiesen oder widerlegt werden kann. Allerdings, wer es beweisen kann, hat dann Grund, auf den Beweis gleich zu verzichten. Wer es nicht beweisen kann, erhöht die Lautstärke.

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