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1.3.11 Das Unterschlagen von Begriffen

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Ein Hinweis auf den Wissenspool ist auch dann natürlich gegeben, wenn wichtige Begriffe aus ihm gar nicht benutzt werden. In einem Vorwort zu einem Bildband, der eine psychologische Methode einsetzt, ist nichts von der "Phantasie" zu lesen, die hier doch besonders gefragt sein sollte. Das ist erstaunlich. Der Wissenspool steht nicht nur Verfügung, um sich passiv von ihm mit Wissen beeindrucken zu lassen, sondern veranlasst, häufig drängend, Fragen zu stellen, wieso fehlt in diesem Text ein bestimmter Gedanke, ein bestimmter Begriff. Wissenspool bedeutet eben auch, Fragen stellen zu können. Für den Bezug auf den Wissenspool ist es typisch, Begriffen nicht aus dem Weg gehen zu können, auch denen nicht, die strittig sind. Im Zweifelsfall muss man sie diskutieren. Wer glaubt, im Sinne einer Lehre auf sie verzichten zu können, begnügt sich mit einem ideologischen Status.

Begriffe kann man also unterschlagen. Man schafft sich aber nur vordergründig damit ein Problem vom Hals. Man lasst den misslichen Begriff, in diesem Fall "Phantasie" ganz weg, der die Systematik der eigenen Darlegungen stören würde. Wer die westsüdafrikanische Süßfrucht "Schwuppdiwupp" nicht kennt, benutzt auch nicht ihren Namen, wieso sollte er. Das ist auch richtig so, weil es sie ja auch gar nicht gibt. Wer den Begriff "Phantasie" nicht verwendet, tut so, als ob es Phantasie überhaupt nicht gibt. Wenigstens für ihn selbst. Was ich nicht sehe, und was ich nicht weiß, macht mich aber trotzdem heiß, weil es das ist, was Anforderungen an mich stellt. Die Logik des Poolkonzepts verlangt nämlich eine Ausführlichkeit und Rücksichtnahme bei den Konzepten, die in der tradierten Wissenschaft eine Rolle spielen. Und weil die Teilnehmer des Wissenspools solche Dinge genau registrieren. Er ist es, der ja auch unseren Ehrgeiz anstachelt. Ich muss wissen, was sicher gewusst und was diskutiert wird. Auf diese eigenwillige Potenz des Wissenspools wurde oben hingewiesen. Im Haus des Gehenkten erwähnt man nicht den Strick, so ein französisches Sprichwort. Ja, warum. Der Psychoanalytiker, der von Kunst spricht, erwähnt nicht die "Phantasie", da sie nicht in sein System passt und auch nicht von seinem System aus widerlegt werden könnte.

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