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2.1.3 Erweiterungen der Krisenbeschreibungen

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Nahezu alle Fachrichtungen der Psychologie lieferten eigene Beiträge in der Diskussion um spezifische Kriseninterventionskonzepte. Simmich und Reimer untersuchten bereits 1998 rund 400 Publikationen zum Thema »Krise«: Für den Zeitabschnitt vor 1986 kamen sie zu dem Schluss, dass sich bis dahin ein großer Teil der Arbeiten mit der Rezeption der Gründergeneration Lindemann (1944), Caplan (1964) und Cullberg (1978) beschäftigt. Die Vielzahl der entstehenden Ansätze führt dazu, dass Häfner (1974) bereits früh feststellt, dass der relativen Unschärfe des Krisenbegriffs eine noch größere Unschärfe dessen, was Krisenintervention bedeuten soll, entspreche.

Die Autoren unterscheiden neue Interventionskonzepte aus der Perspektive verschiedener Therapierichtungen ( Abb. 2.4). Psychodynamische Beiträge zur Krisenintervention finden sich selten, gleichwohl eröffnen diese in der Folgezeit wichtige Perspektiven (Till, 2009). Beiträge, die ein störungsspezifisches oder ereignisbezogenes Herangehen entwickeln (z. B. für Krisen nach erlittener sexueller Gewalt, bei Naturkatastrophen, in Folge von Suchterkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen (Bronisch 2009) nehmen großen Raum ein.

Während es zu (Entwicklungs-)Krisen in der Kindheit und Jugend bereits seit den 1980er Jahren viele Beiträge gibt ( Kap. 10 Meurer), hat die gleichfalls »kritische« Lebensphase des Alters nach der Jahrtausendwende vermehrte Aufmerksamkeit erfahren. ( Kap. 11 Brückner).

Die Abgrenzung der psychosozialen Krise vom psychiatrischen Notfall hat eine hohe Relevanz für die Bedingungen des praktischen Vorgehens. Daher wird diese Unterscheidung hier ansatzweise vorgestellt.

Praxis Krisenintervention

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