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2.1.5 Zwischenergebnis: Keine allgemein akzeptierte Systematisierung von Krisen

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Angesichts der Vielfalt der Krisenbeschreibungen verwundert es kaum, dass sich keine übergreifende Klassifizierung durchsetzen konnte. Doch nur vereinzelt gehen Autor*innen soweit, allen Systematisierungsversuchen eine Absage zu erteilen (Dross, 2001, S. 19):

»Die Forderung, eine theoretisch und empirisch begründete Kriseneinteilung zu entwickeln, aus der sich an angemessener Bewältigung orientierte Indikationen für das Vorgehen bei bestimmten Krisentypen ableiten ließen, ist gegenwärtig (und wahrscheinlich prinzipiell) unerfüllbar […] Typologische Reduktionen wie die Konzepte der traumatischen oder der Veränderungskrise sind empirisch nicht haltbar.«

Dennoch dürfte deutlich geworden sein, dass die Ausdifferenzierung der Krisenformen den Blick für Gemeinsamkeiten und Unterschiede eher schärfen kann, als ihn zu verstellen. Für die praktisch tätigen Krisenhelfer*innen lassen sich zusammenfassende Merkmale festhalten:

• »Menschen haben Krisen« – Krisen sind keine Krankheit

• Bereits die Deutung des überwältigenden Erlebens als Krise wirkt häufig orientierend und entlastend, es handelt sich um eine normale Reaktion auf eine unnormale Anforderung.

• Krisen folgen keinen starren Regeln, ihre Vorhersehbarkeit ist eingeschränkt

Praxis Krisenintervention

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