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Weltbild und Wissen

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Der Begriff der Entdeckung hat nur dann einen Sinn, wenn man darunter die dauerhafte Erweiterung des geographischen beziehungsweise ethnographischen Wissens in einer Gesellschaft versteht. Der Wissenszuwachs muss anhaltend sein und darf sich nicht auf einige wenige Individuen beschränken. Andernfalls war es nur ein Zufall ohne Bedeutung, und man sollte den Begriff nicht verwenden. Die Kaufleute, Seeleute und Konquistadoren hatten die authentische Anschauung, mit der sie mehr oder weniger intelligent umgingen. Alle anderen bedurften der Vermittler, um die Größe der Neuen Welten ermessen, deren Eigenart begreifen und deren Bedeutung für ihr Leben beurteilen zu können. Mehrere Medien, Menschen, Gegenstände, Texte und Bilder sowie Karten, wirkten daran mit, die Erfahrungen der Kaufleute, Seeleute und Konquistadoren im Weltbild der Europäer zu verankern.

„Exoten“ in Europa

Wer immer einen Menschen von anderer Hautfarbe und fremdartigem Aussehen, in exotische Gewänder gekleidet, eine unverständliche Sprache sprechend, einer unbekannten Religion anhängend und seltsamen Verhaltensnormen folgend, vor sich sieht, der ahnt, dass die Welt mehr oder weniger deutlich über den eigenen Kulturkreis hinausreicht. Sie mit den ihm vertrauten Begriffen auszumessen, bleibt ihm dabei unbenommen. Seit dem späten Mittelalter konnte man in Europa Angehörige völlig fremder, exotischer Völker in größerer Zahl sehen, nicht überall und auch nicht überall in ähnlicher Zahl, sondern vor allem im Mittelmeerraum und dort besonders an den Zentren des Handels mit der Levante, in Genua und Venedig. Kaufleute aus aller Herren Länder trafen hier zusammen, und in den Haushalten dienten Sklaven aus Afrika und der Tatarei. 3000 sollen es 1483 allein in Venedig gewesen sein – domestici hostes, „Feinde im Haus“, wie Francesco Petrarca sie nannte. In Lissabon bekam man vorerst keine Asiaten, dafür umso mehr Schwarzafrikaner, Nordafrikaner und Guanchen von den Kanarischen Inseln zu sehen. Nach der Entdeckung der Neuen Welt kamen amerikanische Indianer hinzu. So gut wie jede Expedition brachte eine Anzahl lebendiger Exemplare nach Europa und führte sie dort dem Publikum vor. Denn an exotischen Menschen und deren seltsamen Lebensweisen war man immer interessiert. Bei einem Fest für Heinrich II. von Frankreich und seine Gemahlin Katharina von Medici wurden 50 brasilianische Tupinambá in einem Waldstück „ausgewildert“, und der Landgraf von Hessen-Kassel unterhielt gut 200 Jahre später ein ganzes chinesisches Dorf. Die Völkerschauen des 19. Jahrhunderts setzten nur fort, was schon viel früher begonnen hatte. Wenn man so will, dienten sie wie ihre Vorläufer (einschließlich Sarah Baartman) der Belehrung und der Erbauung zugleich.

Exotische Gegenstände

Auch über Gegenstände, meistens Waren, seltener Geschenke, wurden Kenntnisse und Meinungen über die Neuen Welten vermittelt. Asiatische Luxusgüter hatten in Europa immer ihren Markt, und durch die sich seit 1500 mehrenden Importe wurde die tradierte Vorstellung vom Reichtum des Ostens noch verstärkt. Hinzu kamen die amerikanischen Produkte, anfangs für asiatische gehalten, bald aber in ihrem besonderen Nutzen und Warenwert erkannt. Bekanntlich kamen schon mit der ersten Fahrt des Christoph Kolumbus Austauschprozesse in Gang, die sich auf verschiedene Lebensbereiche erstreckten: Bakterien und Krankheiten, Haus- und Nutztierhaltung, Zier- und Nahrungsmittelpflanzen.

Man kann den sogenannten kolumbischen Austausch (Columbian exchange) nur bedingt als symmetrisch bezeichnen: Amerika bekam Krankheiten wie Pocken, Masern, Diphtherie, Keuchhusten, Windpocken, Beulenpest, Malaria, Typhus, Cholera, Gelbfieber, Amöbenruhr, Grippe, Scharlach oder Mumps und hatte seinerseits nur die Syphilis zu bieten. Europa exportierte nützliche Tierarten wie Pferde, Rinder, Schweine, Ziegen, Schafe, Esel, Honigbienen, Katzen und Ratten und fand an amerikanischen Lamas und Grauhörnchen nur wenig, an Meerschweinchen und Truthähnen etwas mehr Gefallen. Ähnlich, nur umgekehrt einseitig fällt die Bilanz bei den Nutz-, Obst- und Gemüsepflanzen aus: Die Neue Welt stellte Bohnen, Kürbis, Mais, Maniok, Sonnenblumen, Tomaten und Kartoffeln (einschließlich der Süßkartoffel, die nur in Asien zum Zug kam), Paprika (Europa) und Chili (Asien), Ananas, Papaya, Vanille, Sisal und Kautschuk zur Verfügung und erhielt im Gegenzug vor allem Zuckerrohr, Reis, Weizen, Gerste, Hafer, Roggen und Bananen.

Genussmittel

Trotz gewisser Ungleichgewichte stellte der „kolumbische Austausch“ erstmals eine globale Alltagskultur her, in der sich Alte Welt und Neue Welt wechselseitig ergänzten. Besonders anschaulich geht dies aus der Geschichte der Genussmittel Kaffee, Tee, Schokolade und Tabak hervor. Kaffee wurde zuerst von Leonhard Rauwolf in Aleppo bemerkt, von den meisten europäischen Konsumenten aber zunächst eher als gesund denn als wohlschmeckend befunden. Vor allem mit der dunklen Farbe (Rauwolf: „wie Tinte so schwarz“) tat man sich schwer. Über den Balkan verbreitete sich der Kaffeegenuss nach Mitteleuropa und von da über den Globus. Hauptanbaugebiete wurden Mittelamerika und Brasilien. Tee wurde lange Zeit nur in Ostasien getrunken, und die frühesten Chinareisenden – zum Beispiel Marco Polo – gingen nicht darauf ein. Erst seit dem 16. Jahrhundert wurden Teepulver oder Teeblätter von Besuchern erwähnt, insbesondere wegen der stimulierenden Wirkung. Die protestantischen Länder England und Holland zeigten sich interessierter als die katholischen. Die ersten europäischen Importe kamen aus Japan, vom 17. bis 19. Jahrhundert belieferte vor allem China den Markt, seit dem 19. Jahrhundert wird Tee in Indien und auf Ceylon hergestellt.

Der Genuss von Trinkschokolade wurde in Mittelamerika von Maya und Azteken kultiviert, von den dort ansässig gewordenen Spaniern übernommen und schließlich in deren Mutterland exportiert. Besonderen Erfolg hatte sie daneben in Frankreich und Italien. Der Anbau der Kakaobohnen beschränkt sich auf den Tropengürtel und ist seit dem späten 19. Jahrhundert in Westafrika besonders intensiv. Tabak dagegen kann fast überall angebaut werden und ist heute entsprechend weit verbreitet. Kolumbus ließ sich von karibischen Indios erzählen, die sich mit brennenden Kräutern beräucherten, und Bartolomé de Las Casas wusste dafür den indianischen Namen: tabaco. Durch spanische und englische Kolonisten gelangte der Konsum nach Europa. Im Übrigen hoben die frühesten Beobachter durchweg nur den gesundheitlichen Nutzen, die purgativen, den Verstand schärfenden und den Appetit zügelnden Effekte, und keineswegs die möglichen Schäden des Rauchens hervor.

Die Geschichte der ursprünglich überseeischen Genussmittel zeigt, wie zunächst regional begrenzte Produkte und Gewohnheiten durch Kulturkontakt diffundierten und sich schließlich weltweit etablierten. Auch Formen der Geselligkeit wurden dabei transferiert (Kaffeehaus), neue kreiert (Kaffeekränzchen, Teegesellschaft, Frühstückskaffee), die dazu passenden Accessoires (Porzellan) importiert. Anpassungsleistungen wie die Beimengung von Milch zum Kaffee, von Zucker zu Tee und Schokolade, schließlich auch die Fermentierung des Tees machten die exotischen Heißgetränke für den europäischen Gaumen attraktiver. Auf diese Weise blieben Tee, Kaffee und Kakao bis in die Gegenwart ein wesentlicher Bestandteil des weltweiten Handels, den die europäischen Entdeckungsfahrten des ausgehenden Mittelalters und der Frühen Neuzeit angestoßen hatten.

Kunst- und Wunderkammern

Doch nicht alle Importe aus Übersee waren für den Verbrauch gedacht. Manche besaßen weniger materiellen als ideellen, manche auch nur Seltenheitswert. Sie galten als Raritäten und Kuriositäten, sprachen also den Sinn für das Ungewöhnliche, Seltsame und Wunderbare an. Lebendes Großwild wie der Elefant Hanno, der 1514 bis 1516 den Papsthof entzückte, oder das Rhinozeros, das Albrecht Dürer porträtierte, gehörten ebenso dazu wie eine Unzahl von exotischen Importen, die den europäischen Betrachter mit der Mannigfaltigkeit der Neuen Welten konfrontierten: indische (Kokos-)Nüsse, chinesisches Porzellan, malaiische Dolche, japanische Schwerter, aztekische Mosaiken aus Kolibrifedern, Pfeil und Bogen von Indianern, chinesische Essstäbchen und Pinsel, japanisches Papier, Palmblatthandschriften, Gerätschaften aus Rhinzeroshorn oder Elfenbein, exotische Musikinstrumente und Muscheln, Proben von Gewürzen, Gifte und Gegengifte, präparierte Tiere, „Einhörner“ (Zähne vom Narwal), Straußeneier, Lackarbeiten, Seidenmalereien, Buddhafiguren und andere „Abgötter“. Dies alles (und noch viel mehr) gelangte als Mitbringsel, durch Kauf oder Schenkung in die zahlreichen Kunst- und Wunderkammern, die in ganz Europa von Kaisern, Königen, Fürsten, Klöstern, Städten, Universitäten oder auch Privatpersonen unterhalten wurden, nach Ambras (bei Innsbruck), Dresden, Kassel, Wolfenbüttel, Bologna, Amsterdam, Leiden, Gottorf, Stockholm, Kopenhagen, München, Halle, Oxford oder Sankt Petersburg, um nur einige herausgehobene Standorte zu nennen. Sammlungen dieser Art setzten einerseits fort, was mit dem mittelalterlichen Interesse an den mirabilia mundi, den „Wundern der Welt“, begonnen hatte. Andererseits muss man sie als Vorläufer des modernen Museums betrachten. Denn sie dienten nicht nur der Repräsentation eines Fürsten oder der Geltungssucht eines Sammlers, sondern waren in Grenzen einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich und sollten die Besucher belehren. Gerade die exotischen Stücke erfüllten solche Zwecke. Sie standen für eine Welt, die es dem Betrachter nicht leicht machte und trotzdem verstanden sein wollte. Außereuropa bot unendlich viele Lehrbeispiele und war deshalb in den europäischen Wunderkammern immer und unübersehbar präsent.

Texte und Bilder

Der gegenständlichen Unterrichtung trat die Information durch Texte und Bilder zur Seite. Die frühen Entdeckungen waren so sensationell, dass nicht nur Politiker, Kaufleute und Gelehrte, sondern auch die breite Öffentlichkeit sich für den Verlauf und die Ergebnisse interessierten. Durch kurz gefasste, leicht verständliche Beschreibungen wurde vor allem das allgemeine Publikum informiert. Das noch junge Medium des Buchdrucks kam der Verbreitung dieser Texte zugute und profitierte auch selbst von den „Schlagzeilen“ aus den Neuen Welten. Holzschnitte, die dem Bedürfnis nach Anschaulichkeit Rechnung trugen, machten den Inhalt noch besser verständlich und den Gegenstand noch attraktiver, als er ohnehin war. Der Brief, den Kolumbus nach seiner ersten Rückkehr aus Amerika an seine Auftraggeber und Förderer schrieb und dann sogleich in den Druck gab, erlebte mehrere Auflagen und Übersetzungen, und noch erfolgreicher waren die Schriften Vespuccis, nicht zuletzt dank ihrer reißerischen Illustrationen. Einblattdrucke gaben das Geschehen in nochmals verkürzter Form wieder und bemühten sich, brandneue Nachrichten zu verbreiten. Solche »Neuen Zeytungen« behandelten beispielsweise die Erkundung Brasiliens (1514), die Eroberung Mexikos (1522) und Perus (1534) oder den spektakulären Auftritt der japanischen Gesandtschaft in Rom (1586).

Näheren Aufschluss hätten die Berichte von Teilnehmern geben können. Doch nicht alle wurden sofort gedruckt. Das »Schiffstagebuch« des Kolumbus zum Beispiel und ebenso der »Roteiro« eines anonymen portugiesischen Seemanns, der am lebendigsten über Vasco da Gamas Fahrt nach Indien berichtet, blieben jahrhundertelang unter Verschluss. Aber auch wenn sie nur in kleinem Kreis zirkulierten, so blieben solche Texte doch informativ und dienten unter Umständen der Vorbereitung der nächstfolgenden Unternehmung. Die Jahresberichte der Jesuiten aus Japan und China wurden vor allem zu solchen Zwecken geschrieben. Gleichzeitig betrieb der Orden eine breit gestreute Publikationstätigkeit, die teilweise auf den einlaufenden Briefberichten basierte und in der Sammlung der »Lettres édifiantes et curieuses écrites des missions étrangères« (34 Bde., 1702–1776) und im »Welt-Bott« (Weltboten; 40 Teile in 5 Bänden, 1726–1761) ihren Höhepunkt hatte.

Die Anlage umfangreicher Textcorpora entsprach dem enzyklopädischen Zeitgeist des 18. Jahrhunderts. Doch Sammlungen geographisch-ethnographischen Charakters hatten eine lange Tradition. Sie reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, wurde aber durch den Schub an neuem Wissen im Entdeckungszeitalter kräftig stimuliert. Mit Fracanzano da Montalboddos »Paesi novamente retrovati« von 1507 setzte eine lange Reihe von Reisesammlungen ein, die jeweils aufeinander aufbauten, deshalb immer größere Umfänge annahmen und jede für sich eine Bilanz über das zum Zeitpunkt der Kompilation gültige geographische Wissen zogen. Illustrationen unterstützten – allerdings in ganz unterschiedlichem Umfang – die Lektüre der Texte. Höhepunkte waren Giovanni Battista Ramusios »Navigationi et viaggi« (1550–1559), Richard Hakluyts »Principal Navigations, Voiages, Traffiques and Discoveries of the English Nation« (1589/1590–1600) und Samuel Purchas’ »Hakluytus Posthumus or Purchas his Pilgrimes« (1625), übertroffen schließlich durch drei monumentale Unternehmungen in England, Frankreich und Deutschland: Thomas Astleys »New General Collection of Voyages and Travels« (4 Bde., 1745–1747), die »Histoire générale des voyages« des Abbé Prévost (20 Bde., 1746–1791) sowie Abraham Gotthelf Kästners »Allgemeine Historie der Reisen zu Wasser und zu Lande« (21 Bde., 1747–1774). Ein Abschluss der Publikation von Reiseberichten war damit noch keineswegs erreicht. Gesammelt wird im Grunde bis heute (insbesondere durch die Hakluyt Society in London). Doch wer im ausgehenden 18. Jahrhundert eine der drei großen Reisesammlungen besaß und die Lektüre nicht scheute, der hatte einen weiten Horizont, wusste über die Geschichte der geographischen Entdeckungen Bescheid und hatte fast die ganze Welt im Blick.

Kartenbild

Karten, Einzelblätter, Atlanten und Globen, spiegeln das geographische Weltbild einer Epoche. Ein Vergleich des sogenannten »Katalanischen Weltatlas« von 1375 mit dem »Theatrum Orbis Terrarum«, das Abraham Ortelius seit 1570 in Antwerpen, sowie dem »Atlas Maior«, den Joan Blaeu 1662 in Amsterdam herausbrachte, macht deutlich, was sich in der Zwischenzeit getan hatte. Aus einer kompakten Oikumene, bestehend aus den Kontinenten Europa, Afrika und Asien, war ein zergliederter Globus geworden, auf dem der amerikanische Doppelkontinent und eine mächtige terra australis incognita mehr als die Hälfte des dargestellten Raums in Anspruch nahmen. Mehrere Projektions- und Darstellungsformen (Kartusche, Planiglobus, zwei Planigloben, Mercator- und Polarprojektion) wurden verwendet, um der neuen Fülle überhaupt Herr werden zu können. Das Heilige Land und Jerusalem lagen zwar immer noch irgendwo in der Mitte, waren aber kaum noch ausfindig zu machen, und Europa erschien schließlich auf bescheidene Ausmaße zusammengeschrumpft. Die mythischen Gestalten, Symbole und Völkerrepräsentanten, die früher die Darstellung der außereuropäischen Länder charakterisiert hatten, wurden an den Rand oder in den Rahmen des Kartenbildes versetzt. Im Zentrum dominierte die geographische Information. Sie wurde dadurch intensiviert, dass eine große und wachsende Zahl von Regionalkarten die Welt- und Kontinentalkarten ergänzte. Das Prinzip stammte aus der antiken, der ptolemäischen Geographie, die im frühen 15. Jahrhundert wiederbelebt und dann – in Form sogenannter tabulae modernae – auf die Darstellung besonders der Neuen Welt Amerika übertragen worden war. Der Wissenszuwachs, den die Entdeckungsfahrten bewirkt hatten, ist vor allem auf diesen detaillierten und immer weniger mit dekorativen Elementen ausgefüllten Karten zu erkennen.

Dass sowohl das »Theatrum Orbis Terrarum« als auch Blaeus »Atlas Maior« in den Niederlanden entstanden und zusammen mit anderen, ebenfalls in den Niederlanden hergestellten Kartenwerken das „Jahrhundert der Atlanten“ (Leo Bagrow/Raleigh A. Skelton) repräsentieren, war kein Zufall, sondern hatte zunächst mit den Bindungen an Spanien, dann mit den überseeischen Interessen und Kenntnissen der VOC zu tun. Atlanten aus Antwerpen oder Amsterdam kosteten kleine Vermögen, besonders wenn sie koloriert waren. Aber sie waren allenthalben begehrt, wurden vielfach neu aufgelegt oder raubkopiert und wirkten beispielhaft für die Kartenproduktion an anderen Orten. Das Bild der Welt, das sie transportierten, gelangte an die europäischen Höfe, in die Bibliotheken und in die privaten Haushalte. Der Fernhandel, den die italienischen Seestädte angestoßen, die iberischen Mächte radikal ausgeweitet und die Handelskompanien fortgesetzt hatten, ließ die Welt größer, die Entfernungen kleiner erscheinen. Doch erst die Arbeit der Reisebeschreiber, Kompilatoren und Kartenmacher hat die Globalisierung der Märkte durch eine Globalisierung des Wissens komplettiert.

wbg Weltgeschichte Bd. IV

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