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2. Kapitel: Die Bettelorden Vorbemerkung

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Engstens verflochten mit dem Versuch des Papsttums, seinen der ganzen Christenheit geltenden Führungsanspruch im Leben der Kirche und in der politischen Welt auf neuartige Weise zu realisieren, waren die Bettelorden (auch Mendikanten von lat. mendicare = betteln). Wie das Papsttum beanspruchten auch sie die gesamte Christenheit als ihr Arbeitsgebiet. In der Armutsbewegung des 12. Jahrhunderts verwurzelt, sind sie in ihrer Entstehungsgeschichte und in ihrer weiteren Wirksamkeit enger als alle religiösen Bewegungen zuvor mit dem Papsttum verbunden gewesen. Als Prediger, Seelsorger und Theologen haben Angehörige der Bettelorden die charakteristische Intensivierung der Frömmigkeit und Kirchlichkeit des Späten Mittelalters in hohem Maße befördert. Und sie haben entscheidend dazu beigetragen, den Herrschaftsanspruch des Papsttums in der Kirche des Abendlandes nötigenfalls auch gegen die Interessen und die hergebrachten Rechtsansprüche der Bischöfe und des Weltklerus durchzusetzen.

Die beiden wichtigsten dieser neuen Orden, die Franziskaner (Ordo Fratrum Minorum, OFM) und die Dominikaner (Ordo Praedicatorum, OP), sind im selben Zeitraum entstanden. Beide Gründungen geschahen auch geografisch im Problemfeld der vielgestaltigen Armutsbewegung. Deren Exponenten sahen sich durch die Politik Innozenz’ III. schärfer denn je vor die Alternative gestellt, innerhalb der gegebenen Kirche als Ferment der Erneuerung zu wirken oder sich als Gegenorganisation in einen Kampf auf Leben und Tod mit ihr zu begeben.

Ökumenische Kirchengeschichte

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