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Wasserversorgung

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Zahllose Brunnen sind aus der Wormser Innenstadt bekannt. Schon in der Römerzeit gab es Brunnen, die einzelne Häuser mit Grundwasser aus heute sieben bis neun Meter Tiefe versorgten. Sie sind zumeist aus Sandsteinen gemauert. Ob an der Schönauer Straße oder am Adlerberg, mehrfach wurde als unterster Einbau ein Holzfass beobachtet, das wohl als Filter eingesetzt war. In der mittelalterlichen Stadt dürfte in sehr vielen Innenhöfen ein Brunnen existiert haben. Im Einzelnen sind sie schlecht zu datieren. Manche Brunnen dienten der Bevölkerung bis in die Neuzeit (Hasenbrunnen in der Judengasse, Brunnen nördlich der Pauluskirche), in ihnen steckten noch die eisernen Pumpenrohre. Den römischen Brunnen an der Schönauer Straße hat man in den 1980er Jahren mit einem Deckel verschlossen, er kann jederzeit wieder seinen Dienst aufnehmen. Öffentliche Brunnen wurden von Brunnengemeinschaften genutzt und erhalten, Brunnenbücher und Brunnenfeste legen Zeugnis davon ab104.

Auch Gewerke wie die Färber brauchten Wasser, ebenso musste die Entwässerung der Stadt organisiert werden. Wann eine Ableitung vom Eisbach im Süden in das Stadtzentrum geführt wurde, ist noch immer nicht bekannt. Der Bach trat durch die südliche Mauer in die Stadt ein, querte die Valckenbergstraße, floss offen durch die Gerbergasse, dann hinter dem Neumarkt und verdeckt unter dem damaligen Rathaus und der späteren Dreifaltigkeitskirche zur Färbergasse und bog mit ihr in Richtung auf die Pauluskirche um. Südlich von St. Paulus betrieb der Bach bis wenigstens 1689 eine Mühle, die deutlich auf der Zeichnung Peter Hammans zu sehen ist. Dort mündete er nicht in den Woog, sondern lief in einem holzgefassten Kanal parallel zu Stadtmauer und Woog zwischen beiden, um nördlich des Rheintors eine weitere Mühle zu bewegen. Es handelt sich also um ein kompliziertes Werk, an dem mehrere Generationen beteiligt waren und das die Bürger immer wieder ausbesserten. Im 19. Jahrhundert wandelte man den Stadtbach in einen gemauerten Kanal um, der nördlich der Petersstraße durch die Stadtmauer geleitet wurde.

Außer dem Stadtbach, der wohl sauberes Brauchwasser bereitstellen sollte, denn der Rat drohte für seine Verunreinigung mehrfach Strafen an und verordnete, er solle mit blanken Steinen ausgelegt sein, haben auch Entwässerungskanäle existiert. Ein aus der St. Rupertgasse kommender aus Holz gebauter Kanal wurde von der um 1200 errichteten Stadtmauer gekappt. Ein gemauerter Kanal ersetzte ihn und führte dann knapp südlich am Turm Mayfels durch die Mauer, wo man mittels eines Schiebers den Durchlass schließen konnte. Dann lief das Wasser teils in einem erneuerten, teils im alten Holzbett in den Stadtbach, der zwischen Mauer und Woog nordwärts floss. Hier sieht es nach einem Planungsfehler aus, der repariert wurde: Die Mühe des Kanalumbaus hätte man sich erspart, wäre der Mayfels einen Meter nach Norden gerückt worden.

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