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5.4 Soziales Denken im Westen des Reiches: Ibn Ḫaldūn

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Auch wenn dort keine Philosophie mehr um ihrer selbst willen getrieben wurde, so gab es doch weiterhin große intellektuelle Leistungen. Das gilt insbesondere für Ibn Ḫaldūn (1332–1406): Er entstammte einer führenden Familie aus al-Andalus und hielt sich zumindest kurzzeitig im noch muslimischen Granada sowie – in diplomatischer Mission – am kastilischen Königshof auf. Ansonsten war sein Leben bis 1382 durch eine weitgehend erfolglose Teilnahme an den zahlreichen Fehden im damaligen Nordwestafrika gekennzeichnet; den Rest seines Lebens verbrachte er als religiöser Richter und Schriftsteller in Kairo und Damaskus.

Seine denkerische Leistung bestand im Wesentlichen darin, als erster darauf hinzuweisen, wie sehr bei der Geschichtsschreibung der soziologische und kulturelle Hintergrund zu beachten ist. Damit zeigt sich an seinem Beispiel, dass die Abkehr von einer Philosophie, die auf eine rationale Gesamtdeutung der Wirklichkeit abzielt, durchaus die Möglichkeit lässt, mithilfe philosophischer Konzepte auch andere Wissenschaften durch eine grundlegende Reflexion ihrer Bedingungen besser zu verstehen.

Islamische Philosophie im Mittelalter

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