Читать книгу Neurologische Krankheiten - Hanspeter Hemgesberg - Страница 33

Krankheitsentstehung (Ätiologie)

Оглавление

Die genaue Ursache der Alzheimer-Krankheit ist zurzeit noch zu vielen Teilen unbekannt.

Heredität (Vererbung) mit ‚autosomal-dominantem Erbgang‘ ist in 5-10% der Erkrankungsfälle nachweisbar.

Beiim M. Alzheimer finden sich Gen-Defekte bzw. Gen-Mutationen auf den Chromosomen 1 (= das größte Chromosom des Menschen; beinhaltet ca. 8% der gesamten DNA der menschl. Zellen), 14 und 21 (= eines der kleinsten Chromosomen mit nur 1,5% der menschl. DNA/Erbinformation).

Zumeist lassen sich Genmutationen auf Chromosom 14 nachweisen (Presenilin-1-Gen) – ist von Bedeutung für Alzheimer Typ-3-Krankheit –, seltener Mutationen auf Chromosom 1 (Presenilin-2-Gen) – ist für alle 3 Typen der Alzheimer-Krankheit von Bedeutung – und bes. auch das Amyloid-Precursor-Protein (APP) [] auf Chromosom 21 – außer der Bedeutung für ‚Trisomie 21 oder Down-Syndrom‘ auch wichtig für die Entstehung einer Alzheimer-Krankheit –.

Beim M. Alzheimer handelt es sich um eine primär degenerative Demenz mit einer diffusen Atrophie der Hirnrinde; im späteren Verlauf auch des Marklagers.

Die Gehirnschrumpfung (Gehirn-Atrophie) kann bis zu 20% betragen.

Bei histo-pathologischen Untersuchungen Verstorbener Alzheimer-Kranker fanden sich außer einem Verlust an Neuronen (Nervenzellen) die sogen. „Alzheimer-Fibrillen“ [] – oder Neurofibrillen-Bündel oder Neurofibrilläre Tangles; d.s. pathologische intrazelluläre Aggregate (Verklumpungen) des Tau-Proteins [] (= ein wichtiger Bestandteil des Zell-Skeletts. Das Zellskelett der Nervenzellen besteht aus einem hochgradig vernetzten System von Mikro-Filamenten, Neuro-Filamenten und Mikrotubuli sowie aus spezifischen daran assoziierten Proteinen) – sowie extrazellulären Amyloid-Plaques [] – d.s. extra-zelluläre Protein-Ablagerungen; dabei bildet den Kern dieser Plaques ein spezifisches Amyloid-Protein (Beta-A42-Amyloid-Protein).

[Anmerkung:

Sowohl das Beta-A42-Amyloid-Protein wie das Tau-Protein sind im Liquor cerebro-spinalis (Rückenmarks-Flüssigkeit) nachweisbar]

In den Amyloid-Plaques finden sich neben einer Aktivierung von Gliazellen (Gliazellen = Stützgewebe der Nervenzellen) auch Zytokine [].

Weiter lassen sich mikroskopisch Veränderungen der arteriellen Blutgefäße nachweisen.

Innerhalb der Neurone sind granulo-vakuoläre Degenerationen insbes. im Hippocampus (gelegen im Temporallappen des Großhirns; ist zentrale Schaltstelle des Limbischen Systems) nachweisbar; die Ausschüttung von Neurotransmittern – hier: das Biogene Amin Acetylcholin (ACh) []; es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation zahlreicher Körpervorgänge – ist vermindert.

Generell ist bei der Alzheimer-Demenz ein Defizit cholinerger Strukturen (= Strukturen, die entweder auf ACh {= Acetylcholin} reagieren oder die ACh als Neurotransmitter enthalten) nachweisbar; oft als Mangel an dem für die Synthese von ACh notwendigen Enzym CAT (Chloramphenicol-Acetyl-Transferase).

Fakt ist, dass der Mangel an ACh direkt proportional ist zur Schwere der mnestischen Störungen

(Gedächtnisstörungen wie Aufmerksamkeit, Konzentration usw.).

Diese Störungen sind zurückzuführen auf den fortschreitenden kortikalen Synapsen-Verlust und den verringerten Glucose-Stoffwechsel im Gehirn.

Neurologische Krankheiten

Подняться наверх