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Symptome

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Die Alzheimer-Krankheit geht mit einem Abbau des Gedächtnisses sowie emotionaler und sozialer Fähigkeiten einher.

Das erste Symptom der Alzheimer-Krankheit ist eine zunehmende Störung der Merkfähigkeit und der Orientierung.

Im weiteren Verlauf treten Perseverationen (= das krankhafte Beharren, Haften-Bleiben oder Nachwirken psychischer Eindrücke, bzw. das Haften-Bleiben an Vorstellungen bzw. das beharrliche Wiederholen von Bewegungen oder Wörtern – auch in unpassendem Zusammenhang) sowie Apraxie [Verlust praktischer Fähigkeiten wie Ankleiden, Schuhe binden, Kaffee/Tee kochen usw.] und Aphasie [sensorische Aphasie = fehlendes Sprachverständnis – motorische Aphasie = Sprechstörung, unverständliche/verwaschene Sprache] auf und auch Agnosie [mangelnde Interpretationsfähigkeit wahrgenommener Informationen, Überforderung beim Treffen von Entscheidungen]; in späteren Stadien kommen noch hinzu Amnesie [Vergesslichkeit, Gedächtnisverlust] und Apathie [mangelnde Teilhabe am Leben in der Gesellschaft, Vigilanz-Verlust].

Früher als den Betroffenen selbst fällt den Angehörigen eine zeitliche und örtliche Desorientierung auf sowie die Unfähigkeit, sich korrekt anzuziehen.

In der Folge lassen die 12 Aktivitäten des täglichen Lebens [ATL / s.u.] nach.

12 Aktivitäten des Täglichen Lebens (ATL)

01. Atmen

02. Sich bewegen

03. Sich waschen & an- und ausziehen

04. Essen und Trinken

05. Ausscheiden (Stuhl, Urin)

06. Körpertemperatur regulieren

07. Für Sicherheit sorgen

08. Ruhen & Schlafen

09. Sich beschäftigen

10. Kommunizieren

11. Sich als Frau oder Mann fühlen und geschlechts-adäquat verhalten

12. Sinn finden

Mit zunehmendem Krankheits-Bewusstsein entwickelt sich eine

Depression.

Die Persönlichkeitsstruktur des Kranken bleibt auch mit fortschreitender

Erkrankung über einen langen Zeitraum erhalten.

Die Kranken halten an konventionellen Umgangsformen fest.

! Warn-Symptome einer Alzheimer-Demenz !

Bei Demenz-Kranken nimmt nicht nur das Erinnerungsvermögen ab, sondern auch die Fähigkeit, klar zu denken und Zusammenhänge zu erfassen. Häufig ändert sich das Verhalten grundlegend. Treten einige der nachfolgenden Warnsymptome auf, sollte der Betroffene von einem Arzt untersucht werden.

Hier sind die Angehörigen/Lebenspartner gefordert, so früh als nur möglich die „Warn-Symptome“ zu erkennen und den Kranken einer ärztlichen Untersuchung zuzuführen!

a. Vergesslichkeit mit Auswirkung auf die Arbeit und das tägliche Leben

Die meisten Menschen vergessen ab und an Namen oder Termine. Häufen sich diese Vorfälle und treten außerdem unerklärliche Verwirrtheitszustände auf, kann das ein Zeichen für eine Verminderung der Gedächtnisleistung sein.

b. Schwierigkeiten mit gewohnten Handlungen

Menschen, die viel zu tun haben, sind manchmal zerstreut und vergessen z.B. den Topf auf dem Herd. Menschen mit Demenz vergessen evtl. aber nicht nur den Topf auf dem Herd, sondern auch, dass sie gekocht haben.

c. Sprachprobleme

Die meisten Menschen haben manchmal Schwierigkeiten damit, die richtigen Worte zu finden. Men-schen mit Demenz fallen aber oft einfache Worte nicht mehr ein, stattdessen verwenden sie unpassende Füllworte. Dadurch werden die Sätze schwer verständlich.

d. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme

Bei vielen Menschen kommt es ab und an vor, dass sie z.B. Wochentage vergessen oder sich in einer fremden Umgebung verlaufen. Bei Menschen mit Demenz kann es passieren, dass sie in der eigenen Straße stehen und nicht mehr wissen wo sie sind, wie sie dorthin gekommen sind und wie sie wieder nach Hause gelangen.

e. Eingeschränkte Urteilsfähigkeit

Nicht immer wählen Menschen die dem Wetter entsprechende Kleidung. Bei Menschen mit Demenz ist aber die gewählte Kleidung manchmal völlig unangebracht. Sie tragen z.B. einen Bademantel beim Einkaufen oder mehrere Blusen an einem heißen Sommertag übereinander.

f. Probleme mit dem abstrakten Denken

Für viele Menschen ist es eine Herausforderung, ein Konto zu führen. Menschen mit Demenz können aber oft weder Zahlen einordnen noch einfache Rechnungen durchführen.

g. Liegenlassen von Gegenständen

Ab und an lässt fast jeder mal den Schlüssel oder das Portemonnaie liegen. Bei Menschen mit Demenz kommt es jedoch vor, dass sie Gegenstände an völlig unangebrachte Plätze legen, wie z.B. Schmuck in den Kühlschrank oder eine Uhr in die Zuckerdose. Im Nachhinein wissen sie nicht mehr, wohin sie die Gegenstände gelegt haben.

h. Stimmungs- und Verhaltensänderungen

Stimmungsänderungen kommen bei allen Menschen vor. Menschen mit Demenz können aber in ihrer Stimmung sehr abrupt schwanken, oft ohne erkennbaren Grund.

i. Persönlichkeitsänderungen

Im Alter verändert sich bei vielen Menschen die Persönlichkeit ein wenig. Bei Menschen mit Demenz kann aber eine sehr ausgeprägte Persönlichkeitsänderung plötzlich oder über einen längeren Zeit-raum hinweg auftreten. Jemand, der normalerweise freundlich ist, wird z.B. unerwartet ärgerlich, eifersüchtig oder ängstlich.

j. Verlust der Eigeninitiative

Menschen arbeiten nicht fortlaufend mit der gleichen Motivation. Demenzkranke verlieren jedoch den Schwung bei ihrer Arbeit und das Interesse an ihren Hobbies manchmal vollständig, ohne Freude an neuen Aufgaben zu finden.

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