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Zusammenfassung

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Während weibliches und männliches Sprechen kaum phonologische Unterschiede birgt, existieren umso mehr prosodische. Die StimmeStimme wird im Alltag zwar als natürlich und körperbezogen aufgefasst, doch hat sie als weitgehend konstruiert zu gelten, wie historische Stimmveränderungen und kulturvergleichende Unterschiede bestätigen. Natürliche Tonhöhenüberschneidungen zwischen Frauen und Männern werden – in kulturell unterschiedlichem Ausmaß – verringert, beseitigt oder gar polarisiert. Deutliche Unterschiede bestehen in der ‚Melodie‘, d.h. im Tonhöhenverlauf, der bei Männern i.d.R. flacher ausfällt, bei Frauen bewegter und modulationsreicher. Frauenstimmen werden Kinderstimmen angeähnelt und wirken emotionaler. Lange Zeit waren Frauenstimmen von der Bekanntgabe wichtiger Nachrichten ausgeschlossen. Mittlerweile haben sich die Frauenstimmen zahlreicher westlicher Kulturen deutlich abgesenkt. Anders in Japan, wo die höchsten Stimmgrundfrequenzen gemessen werden. Dies untermauert den Konstruktionscharakter der StimmeStimme.

Genderlinguistik

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