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Musikalisches Erbe

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Und Ihre leibliche Mutter war ebenfalls in besonderer Weise musikalisch, was sich auf Sie ausgewirkt haben dürfte.

Sie war eine offenbar geschätzte Geigerin, auch Geigenlehrerin. Sie hatte an der Stuttgarter Hochschule studiert. Ich begegne noch heute gelegentlich älteren Menschen, die von meiner Mutter erzählen, weil sie ihre Schüler gewesen sind. Besonders bewegend sind mir die Erinnerungen der Pfarrfrau der Stuttgarter Gedächtniskirche, an der ich später Kantor war. Sie hieß Dora Jetter und erzählte sehr liebevoll von ihr – meine Mutter muss eine betont herzliche Frau gewesen sein, sehr temperamentvoll auch und musisch über die Maßen interessiert. In ihrer Schwangerschaft hat sie zu meiner Cousine Waltraud gesagt, sie hoffe, dass »des Büble auch a bissle musikalisch sein wird«.

Haben Ihre Familien an Ihrem Berufsweg Anteil genommen?

Ja, die Familien beider Mütter und auch die Familie meines Vaters, die mich bei meinem späteren Rom-Studium finanziell unterstützte. Es war für sie wichtig, dass der Junge was Ordentliches lernt und vorankommt.

Der Musikerberuf gilt in den Augen vieler Leute gerade nicht als ordentlicher Beruf.

Das ist so, und mein Vater wollte ihn bei mir wohl auch aus diesem Grund eher verhindern. Dabei war er selbst Schulmusiker.

Und warum das?

Meines Vaters Familie war von Grund auf anders strukturiert als die Familien beider Mütter. Mein Vater stammte aus Honau unter dem Lichtenstein, einem kleinen Dorf am Rande der Schwäbischen Alb.

Ein Leben mit Bach

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