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Kapitel 11

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Lisa Marie liebte ihr Schwesterchen. Sie küsste und streichelte Ann Katrin, wenn sie aus dem Kindergarten kam und wartete ungeduldig darauf, dass sie mit ihr spielen konnte. Ann Katrin war immer am Lachen, ein goldiges Kind. Stefan verpasste leider die Entwicklung seiner beiden Töchter, da er nur selten zu Hause war.

Sobald ich Ann Katrin abgestillt hatte, bemühte ich mich um einen Praktikumsplatz bei einem Einrichtungshaus in Rosenheim. Der Inhaber war von meinen Ideen begeistert und band mich immer mehr in die Einrichtungsplanungen ein.

Gustl nahm mir die Kinder so oft wie möglich ab, behielt das Wissen über meine Tätigkeit aber für sich. Stefan wäre nicht begeistert, das war klar. Aber das war mir egal, die Arbeit machte mir Spaß und nach einiger Zeit bot mir mein Chef eine feste Anstellung an.

Nun musste ich Farbe bekennen und Stefan informieren. Er war, wie ich mir schon dachte, nicht angetan von meiner Idee. Aber er versuchte auch nicht, mir mein Vorhaben auszureden. Im Gegenteil, er stellte eine Haushälterin ein, die sich um Haus, Garten und Küche kümmerte.

Da mir diese Last abgenommen wurde, erhöhte ich meine Stundenzahl im Einrichtungshaus. Oft konnte ich von zu Hause arbeiten oder aber Ann Katrin mitnehmen, wenn ich mit den Auftraggebern sprach. Da ich es meistens mit Frauen zu tun hatte, stieß ich fast immer auf Verständnis, wenn ich das Kind mitbrachte. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie es heute so schön heißt, war Anfang der 80-iger Jahre keineswegs selbstverständlich.

Schnell sprach sich unter den Kunden herum, dass ich ein glückliches Händchen in Sachen Einrichtungen hatte. Die Kunden schwärmten von meinen Plänen und so wurde mein Chef bzw. ich mit Aufträgen überhäuft. Das Einrichtungshaus wurde immer bekannter. Jeder, der etwas auf sich hielt, kam zu uns. Mein Chef profitierte enorm von mir und bezahlte mich entsprechend gut. Wir verstanden uns prima.

Die blaue Stunde

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