Читать книгу Obscuritas - Jutta Pietryga - Страница 14
ОглавлениеErneut starrte das Wesen forschend auf den Ort. Ein boshaftes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Es war jetzt an der Zeit, zu erkunden, ob sich in dem Ort etwas geändert hatte, beschloss er.
Freies Feld lag vor dem dunklen Wesen. Was es sah, gefiel ihm, ins- besondere die Schafherde, die dort graste. Bellende Hunde, die die Schar hüteten, sprangen um die Schafe. Genüsslich fuhr seine Zunge über die Lippen.
Die Gestalt wandte sich den Tieren zu und hob die Hand, wobei sie Zeige- und Mittelfinger gegeneinanderdrückte. Hinterhältig grinsend zielte sie damit auf die Herde, den Mund lautlos bewegend.
Die Schafe blökten unruhig, stoben verängstigt auseinander. Die Hirtenhunde bellten lauter, versuchten, ihre Schützlinge zusammenzuhalten. Als die Hunde den Fremden entdeckten, sträubten sich sofort ihre Nackenhaare. Mit drohend aufgerichteten Ruten knurrten sie, die Zähne gefletscht, den Unbekannten an. Einer von ihnen lief zu seinem Herrchen, dem Schäfer, der auf einem Hocker vor dem Campingwagen saß und genüsslich Pfeife schmauchte.
Irritiert betrachtete der Hirte die unruhige Herde. Abwesend tätschelte er den Kopf des Deutschen Schäferhundes und kraulte ihm zwischen den Ohren. Das Tier drängte sich, verhalten fiepend, an dessen Oberschenkel. Urplötzlich jaulte es auf, bellte heftig in Richtung der Gestalt. Der Hund schüttelte sich und auch sein Herrchen zog fröstelnd die Schultern hoch.
Der Mann wandte sich ab, ging den Weg zur erwählten Stadt weiter. Immer noch lag dieses wissende Lächeln auf seinem Gesicht.