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Frauen und Kinder regieren die Welt

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Was also steckt hinter der globalen Verlangsamung des Bevölkerungswachstums? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Schließlich gehört zur Zeugung von Babys eine allseits bekannte Methode, die ebenso einfach zu praktizieren wie überaus beliebt ist. Lassen Sie mich zunächst etwas über meinen eigenen Stammbaum erzählen. Eine meiner Ururgroßmütter in Spanien war einundzwanzig Mal schwanger und brachte neunzehn Kinder zur Welt. Ihr erstes wurde geboren, als sie neunzehn Jahre alt war, und ihr letztes, als sie zweiundvierzig war. Als das Land sich entwickelte und Frauen einen besseren Zugang zu Bildung erlangten, wurden die Familien kleiner, bis hin zu einem oder zwei Kindern pro Frau.

Man muss sich vor Augen führen, dass in einigen Teilen der Welt – und dazu gehören Afrika, der Nahe Osten und Südasien – Millionen von Frauen in ihrem Leben fünf, zehn oder sogar noch mehr Kinder zu Welt bringen. Doch im Durchschnitt sinkt mit der Zeit auch in den Entwicklungsländern die Zahl der Babys pro Frau, und zwar aus denselben Gründen, aus denen sie vor zwei Generationen auch in der hochentwickelten Welt stark zurückging. Frauen stehen heute mehr Möglichkeiten offen, als nur den Haushalt zu führen. Um diese Möglichkeiten auch tatsächlich zu ergreifen, bleiben sie länger in der Schule und entscheiden sich in vielen Fällen für eine Hochschulausbildung. Dies wiederum führt dazu, dass sie erst später Mütter werden. Die veränderte Rolle der Frau in der Wirtschaft – und allgemeiner in der Gesellschaft – ist der wichtigste Faktor, warum die Geburtenraten weltweit sinken. Frauen bestimmen zunehmend, was auf der Welt geschieht.

Betrachten wir etwa den Fall der Vereinigten Staaten, wo die Prioritäten von Frauen sich rapide verschoben haben. In den fünfziger Jahren heirateten amerikanische Frauen im Schnitt mit zwanzig. Männer heirateten im Schnitt mit zweiundzwanzig. Heute sind sie siebenundzwanzig beziehungsweise neunundzwanzig. Auch das Durchschnittsalter erstgebärender Frauen stieg auf achtundzwanzig. Diese Veränderung ist zum Großteil längeren Ausbildungszeiten geschuldet. Heute machen mehr Frauen ihren Highschool-Abschluss, und viele von ihnen besuchen anschließend eine Universität. In den fünfziger Jahren hatten etwa 7 Prozent der Frauen zwischen fünfundzwanzig und neunundzwanzig Jahren einen Universitätsabschluss, halb so viele wie Männer. Heute liegt der Anteil der Frauen, die einen Universitätsabschluss machen, bei fast 40 Prozent, während nur 32 Prozent der Männer ein Studium beenden.

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