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Warum riecht es auf manchen Schiffen in der Nasszelle so schlecht?

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Zu Hause würde man den Geruch nie akzeptieren, der sich in manchen Schiffen aus der Nasszelle im ganzen Schiff verbreitet. Die Tür zu schließen hilft nur bedingt, denn dann staut sich der muffige Geruch weiterhin in der Nasszelle, die zudem oft schlecht belüftet ist. Ein nachgerüstetes Decksventil, das durch das Kajütendach Luft nach außen, aber kein Wasser nach innen leitet, sorgt zumindest für frische Luft in der Nasszelle. Das Geruchsproblem wird dadurch leider nicht behoben.

Der schlechte Geruch entsteht durch Gase, die langsam und kontinuierlich durch die alten, billigen Fäkalienschläuche diffundieren, die ihre Gasdichtigkeit im Lauf der Jahre verlieren. Wann es an der Zeit ist, die Schläuche auszutauschen, ist einfach zu beantworten: spätestens, wenn es anfängt zu stinken, oder wenn der Skipper beginnt, davon zu sprechen, dass man kein Toilettenpapier in die Toilette werfen soll. Denn die Bordtoiletten sind sehr wohl auch für Toilettenpapier konstruiert.

Zusätzlich zum Verlust der Gasdichtigkeit bekommen die Schläuche im Lauf der Zeit auch einen immer geringeren Durchmesser. Salzwasser reagiert nämlich mit Urin und bildet Kristalle als Ablagerungen auf der Innenseite der Schläuche, die dann immer weniger durchlassen, was schließlich zur Verstopfung führt. Die kurzfristige Notlösung heißt: »Kein Toilettenpapier mehr« – aber längerfristig sollte das eigentliche Problem angegangen werden. Wenn die Schläuche getauscht werden, sollten unbedingt die leider sehr teuren, dafür aber völlig gasundurchlässigen Schläuche gewählt werden. Auch wenn es in der Geldbörse schmerzt, sind es ja nicht viele Meter, die verbaut werden.

Wer gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen möchte und in Zukunft sowohl Verstopfung als auch Geruch vermeiden will, kann gleich auf süßwassergespülte elektrische Toiletten umrüsten. Diese sind erstaunlich zuverlässig, verbrauchen viel weniger Wasser als angenommen und kosten nicht einmal die Welt.

Bei Salzwasserspülungen wird immer mit sehr viel Wasser gespült, damit möglichst kein Urin in den Schläuchen stehen bleibt. Auch der letzte Tropfen sollte über Bord oder in den Fäkalientank gespült werden. Leider wird dabei auch der Fäkalientank schneller voll. Der gleiche Fäkalientank kann also erheblich mehr Toilettenbesuche fassen, wenn mit Süßwasser statt mit Salzwasser gespült wird, da jede Süßwasserspülung deutlich weniger Wasser verbraucht.

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