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Makronährstoffe
ОглавлениеEin Makronährstoff ist etwas, das Ihnen Energie gibt, während man unter Mikronährstoffen alle Vitamine und Minerale versteht, die der Körper für andere Funktionen braucht. Zu einer optimalen pränatalen Ernährung gehört, dass sich Ihr Körper auf eine gute Versorgung mit den drei wichtigsten Makronährstoffen verlassen kann: Kohlenhydrate, Fett und Protein.
Alle echten Nahrungsmittel enthalten eine Kombination dieser drei Makronährstoffe, mit einigen Ausnahmen, die nur ein oder zwei davon enthalten. Süßkartoffeln zum Beispiel bestehen überwiegend aus Kohlenhydraten, enthalten nur wenig Protein und fast gar kein Fett. Viele Milchprodukte wie Vollmilch und Joghurt enthalten eine Kombination aus allen drei Makronährstoffen. Es lohnt sich, zu wissen, wie sich Makronährstoffe auf den Körper auswirken und in welchen Nahrungsmitteln man sie findet, damit Sie Ihre Ernährung optimal auf Ihre individuellen Bedürfnisse einstellen können.
Nach und nach findet die moderne Ernährungswissenschaft heraus, dass es Makronährstoffe gibt, die bei schwangeren Frauen Beschwerden verursachen, wenn zu viele oder zu wenige davon konsumiert werden. Ihnen ist sicher schon aufgefallen, dass hier nicht alle über einen Kamm geschert werden können. Vielleicht benötigen Sie weniger Kohlenhydrate als die schwangere Frau von nebenan, die mehr körperliche Arbeit verrichten muss. Ich werde später noch darauf eingehen, wie Sie Ihre Ernährung in der Schwangerschaft optimal gestalten können. Ich habe schon viele hundert Frauen zum Thema Ernährung beraten und festgestellt, dass die meisten Frauen zu viele Kohlenhydrate essen (was überhaupt nicht schwerfällt). Nur wenige Frauen essen zu viel Protein oder Fett.
Ich bin der Meinung, dass dies in erster Linie auf veraltete Ernährungsempfehlungen zurückzuführen ist. Diese neigen dazu, Fette buchstäblich zu verteufeln und haben einen ganzen Industriezweig geschaffen, der fettreduzierte Lebensmittel (sprich mit vielen Kohlenhydraten) als Massenware herstellt. Diese raffinierten Kohlenhydrate (zum Beispiel in Brot, Cerealien, Pasta und Snacks) gehören häufig zu den Grundnahrungsmitteln, haben aber in Hinblick auf die Nährstoffdichte wenig zu bieten. Aus diesem Grund möchte ich zuerst über Kohlenhydrate schreiben, um zu erklären, worauf man bei einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft achten muss.
Bevor ich anfange, möchte ich gern Folgendes sagen: Ich erinnere mich noch allzu gut an meine Zeit als Studentin der Ernährungswissenschaften. Ich hatte mein Studium gerade erst begonnen und war überzeugt, dass es überhaupt keinen Sinn ergäbe, Nahrungsmittel nach Makronährstoffen zu kategorisieren („Nahrung ist doch so viel mehr als nur das Zählen von Kohlenhydraten, Fett oder Protein!“, war meine Devise). Mittlerweile arbeite ich seit vielen Jahren als Ernährungsberaterin und habe aus erster Hand beobachten können, wie viele Menschen sich ungesund ernähren und wie schnell das passieren kann. Mir ist bewusst geworden, dass es durchaus angebracht ist, auch über Makronährstoffe nachzudenken. Es kann Ihnen helfen, eine ausgewogene Mahlzeit zu planen, ohne einen strengen Speiseplan einhalten zu müssen. So können Sie sich auch bildlich besser vorstellen, was auf Ihrem Teller sein sollte. Ich verspreche Ihnen aber, dass ich nur deshalb so sehr ins Detail gehe, damit Ihr Leben so einfach und angenehm wie möglich wird.