Читать книгу Zweihundertneunundneunzig - Lorens Tabert - Страница 17
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ОглавлениеDas Archiv war mit Ordnern, Büchern und Dokumenten vollgestellt. Die Leuchtstoffröhren warfen technisch kaltes Licht. Der Boden war sauber und der Schreibtisch, an dem Herr Friedrich zur Tatzeit gearbeitet haben musste, zeigte sich aufgeräumt. Die Regale waren ordentlich beschriftet und erwartungsgemäß hatte sich eine ehrwürdige Staubschicht auf allem selten Genutzten abgesetzt. Dort fand sie auch den Plan für Politik der zwölften Klasse. Pöllner hatte untertrieben. Obwohl sie den Papieren nur eine dünne Ahnung entnehmen konnte, was genau von ihr als Lehrerin erwartet wurde, glaubte sie als ein Thema die Dialektik von Freiheit und Zwang zu erkennen. Damit konnte sie etwas anfangen. Eine Idee zur Umsetzung schoss ihr durch den Kopf, aber zur Sicherheit würde sie noch Strecker befragen. Mit dem Augenblick, in dem sie die Tür aufgestoßen hatte, um den Keller zu verlassen, prallte ihr der Lärm von Schülern entgegen, die wohl vor dem Gymnastikraum warteten. Friedrich schoss ihr in den Sinn. Sie bekam eine Gänsehaut.