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Die deutsche Nation und das römische Reich 919 - 1002

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… der im Jahr 919 die sächsische Dynastie auf dem Königsstuhl etabliert. Heinrich I. hat es nicht einfach, denn wie keiner vor ihm muss er sich gegen die Hunnen – einem wilden Volksstamm aus Ungarn - zur Wehr setzen. Die Ungarn werden Anfang des neuen Jahrhunderts von den Petschenegen aus ihrer ursprünglichen Heimat an den nordwestlichen Ufern des Schwarzen Meeres vertrieben und sind fortan auf der Suche nach neuen Siedlungsräumen. Dabei gehen sie sich nicht gerade zimperlich vor, die Beschreibungen ihrer Überfälle lassen jedenfalls an Grausamkeit nicht zu wünschen übrig. Raub- und Plünderungszüge führen die ungarischen Heere nach Mähren, Kärnten, Sachsen, Thüringen und schließlich nach Bayern bis zum Lech, dessen Ufer mehrfach mit dem Blut erschlagener Soldaten getränkt werden.

Mit Heinrich I. tritt den Hunnen aber ein Kriegsherr entgegen, der ihnen in nichts nachsteht und mit gleicher Brutalität gegen seine Gegner vorgeht. Die Kriege, die dieser Heinrich in seinem Leben geführt hat, sind kaum zu zählen. Die Regentschaft des Sachsen Heinrichs I. ist aber nicht nur wegen seiner harten Abwehrhaltung gegen die ungarischen Heere von Bedeutung. Mit seiner Krönung sitzt zum ersten Mal ein Herzog auf dem Königsstuhl, der weder Karolinger noch Franke – also Angehöriger der „Gründungsfamilien“ des fränkischen Reichs - ist. Heinrich I. ist vielmehr Führer des Stammes der Sachsen, um deren Unterwerfung Karl der Große hart hatte kämpfen müssen. Nur etwas mehr als 100 Jahre nach dieser Unterwerfung gelingt es ihm, die Zustimmung zu seiner Wahl von jenen Stämmen zu erhalten, die bis weit ins Mittelalter hinein das Kernland des deutschen Reiches bilden: Sachsen, Franken, Bayern und Schwaben. Aus dem alten Reich Karls des Großen entsteht im Osten ein Reich, in dem der König zwar „König der Franken“ genannt wird, das sich in seiner politischen Tradition aber vom fränkischen Reich entfernt hat.

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