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Gregor VII.

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Während beiderseits des Rheins die beiden jugendlichen Könige um Macht und Einfluss mit den Territorialfürsten ringen, wird in Rom am 30. Juni 1073 mit dem Mönch Hildebrand ein Mann als Papst Gregor VII. in sein heiliges Amt eingeführt, der im Vatikan schon seit langem eine zentrale Figur, sozusagen die graue Eminenz im Hintergrund, ist. Noch während der Begräbnisfeierlichkeiten für seinen verblichenen Vorgänger kommt es im Vatikan zu tumultartigen Auseinandersetzungen, weil Hildebrand seine Wahl gegen ein Papstwahldekret und mit Hilfe eines demagogisches Kardinals durchsetzt, der ihn vor der Kirche S. Pietro in Vincoli durch das Volk ausrufen lässt. Ihm sei keine Zeit zum „Sprechen und Überlegen“ geblieben, rechtfertigt sich Papst Gregor VII. später, weil die Menschen „wie die Wahnsinnigen auf ihn zugestürmt“ seien. Egal wie: Der zeitlebens unbeliebte Gregor VII. ist seit 1059 als Vermögensverwalter der römischen Kirche und Mitglied des Kardinalskollegiums der wichtigste Mann im Vatikan, die Archive des Vatikans stehen ihm ebenso offen wie ihm die Berichte über die erschreckenden Zustände der so genannten „Pornokratie“ bekannt sind. All das bestärkt ihn darin, den Kampf gegen die Verweltlichung der römischen Kurie aufzunehmen. Seine Aufgabe sieht der neue Papst in der geistigen und geistlichen Erneuerung des Klerus, den er vor allem im Reich des deutschen Königs aus der Umarmung durch die weltliche Macht befreien will. Ihm selbst wird in den zeitgenössischen Berichten übrigens ein moralisch einwandfreier Lebenswandel attestiert, gleichwohl sich auch bei Gregor VII. hartnäckige Gerüchte über ein sexuell ausschweifendes Verhältnis mit seiner treuen Begleiterin Mathilde von Tuszien nicht gänzlich unterdrücken lassen.

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