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Erste Kochversuche – in der Kindheit

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„Genährt“ mit diesem Selbstverständnis wollte ich mit zunehmendem Alter selbst den Kochlöffel in die Hand nehmen, und auch hier ließen mich meine Eltern gelassen gewähren. Im frühen Teenageralter, ich war vielleicht zwölf, bekam ich für mein Zimmer einen Bistrotisch mit einer weißen Marmorplatte und einem schweren gusseisernen Fuß, für mich Inspiration genug, dort „ein Restaurant zu eröffnen“. Ich schrieb eine Speisekarte und plünderte den Hoffmannschen Kühlschrank, um meine Familie und Freunde zu bewirten. An einzelne Gerichte kann ich mich nicht mehr erinnern, nur noch an irgendetwas Süßes mit Quark, Zimt und Honig – Quarkspeise nannte man das damals glaube ich.

Ein anderes Erlebnis hat sich mir zutiefst eingeprägt, ich war wohl sogar noch etwas jünger, vielleicht zehn. Meine Eltern waren einen ganzen Nachmittag nicht zu Hause, und so beschloss ich, zusammen mit einer Freundin, spontan das erste Mal ohne elterliche Aufsicht einen Marmorkuchen zu backen. Ich wusste ja, wo alles war, und fand das Rezept. Tatsächlich räumten wir auch alles brav wieder auf, sodass wir meine Eltern tatsächlich mit diesem Ergebnis vollends überraschen konnten.

Schon bald durfte ich andere kulinarische Aufgaben übernehmen, bei Familienfeiern eine kalte Platte mit „Häppchen“ kreieren oder bei einem Abendessen mit Freunden für die „Erwachsenen“ ein Dessert zubereiten. Ein solcher Nachtisch ist mir besonders in Erinnerung geblieben: der Tigerpudding. Wie viele Kinder wuchs ich mit Puddingpulver aus dem Päckchen auf. Als wir einmal unbedingt Pudding kochen wollten und keines zu Hause hatten, sagte meine schlaue Mutter: „Ach, das kann man doch auch einfach selber machen – aus Stärkemehl, Zucker und Kakao oder Vanille.“ Was sie da so völlig selbstverständlich verkündete, öffnete mir neue kreative Türen, die ich im doppelten Wortsinn schier nicht fassen konnte: „Das heißt, man kann aus allen möglichen Geschmackszutaten, Milch, Stärkemehl und Zucker, Pudding kochen?“ Das musste man mir nicht zweimal sagen, bald kochte ich Mandel- und Haselnusspudding oder die Variante, die man heute als eine Zero-Waste-Variante bezeichnen würde und die es auch in mein Buch Zero Waste Küche geschafft hat: Schokoladenpudding mit eingeschmolzenen Resten verschmähter Osterhasen und Weihnachtsmänner. In ein Glas geschichtet wurde daraus der Tigerpudding, mein erstes Signature Dish.

Die kleine Hoffmann

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