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Eine Schlüsselfrage: Auf welcher Herstellungsstufe kam es zu der Verunreinigung? Fehlschlüsse bezüglich der Filtration

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Sie verteidigten sich vor allem, indem sie die Schuld auf etwas anderes schoben. Sie wiesen darauf hin, dass Showa Denko kurz vor der Herstellung der mit der Epidemie zusammenhängenden LT-Chargen die Kosten gesenkt und dafür die Menge der in der letzten Phase des Filtrierungsprozesses verwendeten Aktivkohle reduziert hatte. Diese Veränderung, nicht die Biotechnologie, sei der entscheidende Faktor bei der Verunreinigung.

Aufgrund der Stoßrichtung des Arguments war nicht mehr wichtig, festzustellen, welche Rolle das Genspleißen spielte, denn sobald klar war, dass die Verunreinigung nicht ordnungsgemäß herausgefiltert wurde, war zweitrangig, wie sie entstanden war.

Allerdings war es unlogisch, die Bedeutung der Herkunft dieser Stoffe zu bestreiten. Allein die Änderung in der Filtration dafür verantwortlich zu machen, war, als behauptete man, der Tod eines Soldaten sei durch einen beschädigten Helm verursacht worden, und ließe dabei die Kugel, die den Helm durchschlug, außer Acht und ebenso die Waffe, aus der sie abgefeuert wurde. Ein Artikel im New England Journal of Medicine stellte klar: Selbst wenn die Reduzierung der Kohle dazu beigetragen haben mag, erklärt das nicht, wie der tödliche Wirkstoff überhaupt in das Produkt gelangte. (18) Somit war es entgegen dem Eindruck, den die Biotech-Befürworter erwecken wollten, immer noch entscheidend, die Rolle des Genspleißens abzuschätzen – und festzustellen, ob die „Killer-Verunreinigung“ seine Nebenwirkung war.

Wie irrational es war, alles auf die Reduzierung der Kohlemenge zu schieben, unterstrich auch folgende Tatsache: Wegen der starken Wirkung der tödlichen Verunreinigung(en) bei extrem schwachen Konzentrationen traten auch in Zeiten, als die Kohle wieder in angemessener Menge eingesetzt wurde, noch EMS-Fälle durch das biotechnologisch hergestellte LT auf, wenn auch in geringerer Zahl. Demzufolge war das Reduzieren der Kohlemenge nicht das Schlüsselereignis, das EMS verursachte; dadurch konnte die Krankheit nur mehr Menschen befallen.

Außerdem ist die Frage der Kohlemenge für gentechnisch verändertes Obst und Gemüse irrelevant, denn im Gegensatz zu isolierten Substanzen werden ganze Lebensmittel vor dem Verkauf nicht filtriert. Darum wären jegliche Toxine, die während der Produktion entstehen, vollständig vorhanden, wenn das Produkt verzehrt würde – was nur unterstreicht, wie wichtig es zu wissen ist, ob die in Showa Denkos LT vorhandenen Toxine durch die Biotechnologie entstanden.

Doch trotz der Unlogik, sich auf die Reduzierung der Kohlemenge zu konzentrieren, hielten viele Biotech-Befürworter daran fest, denn das förderte die Verwirrung und lenkte die Aufmerksamkeit von der Biotechnologie ab. Und die Verwirrung wurde weithin verbreitet. Ein Beispiel dafür: In Lords of the Harvest, einem wegweisenden Buch über Gentechnologie eines Wissenschaftsreporters beim National Public Radio, hieß es, möglicherweise könne eine „unzureichende Filtration“ vollständig für die Epidemie verantwortlich gemacht werden. (19)

Manipulierte Gene – Verdrehte Wahrheit

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