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Die FDA führt ihre Verdrehungen fort
ОглавлениеTrotz der Bedeutsamkeit der Beweise zu den vor der Epidemie existenten GV-Stämmen erwähnte die FDA diese einfach nicht – und wich einer Konfrontation damit immer wieder aus. Am 9. Oktober 2001 schickte Crist per Einschreiben Briefe an Maryanski und Joseph Levitt, den Direktor des Center for Food Safety and Applied Nutrition der FDA (dt. Zentrum für Lebensmittelsicherheit und angewandte Ernährung). Darin machte er beide darauf aufmerksam, dass die FDA von diesen stichhaltigen Beweisen wusste, wie das Fax von 1990 belegt, aber dennoch darauf beharrte, dass es vor der Epidemie keine gentechnisch veränderten Stämme gegeben habe. Dann machte er geltend: „Wie es scheint, versucht die FDA das Thema Gentechnologie zu entschärfen und herunterzuspielen, indem sie dem Tryptophan an sich die Schuld gibt, und dafür führt sie EMS … Fälle aus der Zeit vor der Epidemie als Rechtfertigung an ….“ (47) Nachdem Crist die anderen Widersprüche zwischen den Äußerungen der FDA und den Fakten (wie sie in den maßgebenden wissenschaftlichen Zeitschriften wiedergegeben werden) ausführlich dargelegt hatte, konstatierte er: „Hier stehe ich nun mit der verwirrenden Frage: Hatte die FDA überhaupt irgendeinen handfesten Beweis, der ihre Haltung zu L-Tryptophan stützt?“ Für Crist war diese Frage verwirrend, Maryanski und Levitt hingegen fanden sie anscheinend verdrießlich. Sie haben nie geantwortet.
Ebenso wenig reagierte die FDA, als Crist sie mit anderen unbequemen Fragen konfrontierte. Bei einer ging es darum, wie gewissenhaft die Behörde versucht hatte, an die SD-Bakterien heranzukommen. Ob das tödliche Toxin (oder die tödlichen Toxine) von den gentechnisch veränderten Bakterien produziert wurde(n) oder im Reinigungsprozess entstanden war(en), hätte man, wie bereits erwähnt, am besten feststellen können, indem man sich Stamm V besorgt und Tests durchgeführt hätte. Es wurde zwar allgemein angenommen, Showa Denko habe die Bakterien vernichtet, bevor ihre Mitarbeiter darauf zugreifen konnten, doch als Crist Don Morgan kontaktierte, einen Anwalt, der Showa Denko vertrat, erfuhr er, dass das Unternehmen stattdessen zu kooperieren versucht hatte. Laut Morgan kontrollierte die FDA zwar im Mai 1990 die Werksanlagen von Showa Denko, verlangte aber keine Bakterienproben und fragte erst später danach. Doch die Firma wollte die Bakterien „nur ungern“ per Post nach Übersee schicken, weil das zu Veränderungen führen könnte, die die Testgenauigkeit beeinträchtigen könnten. Morgan erklärte, SD habe die Bakterien FDA-Obleuten aushändigen und zeigen wollen, wie sie mit den Kulturen ordnungsgemäß umgehen müssten, doch die Behörde habe von diesem Angebot nie Gebrauch gemacht. Morgan teilte auch mit, die Behörde habe die Bakterien zwar letztlich vernichtet, doch damit bis 1996 gewartet und so der FDA reichlich Gelegenheit geboten, jemanden zu schicken, um die Proben zu holen. (48)
Um zu erfahren, wie die FDA diese Geschichte sah, schrieb Crist einen Brief an Sam Page, einen wissenschaftlichen Leiter der Behörde, in dem er ihm Morgans Behauptungen aufzählte und ihn um eine Antwort bat. Doch die kam nie. Ebenso wenig reagierte die Behörde auf Crists verschiedene Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG). Er bekam zwar einige nichtssagenden Antworten, jedoch nicht die Informationen, um die er gebeten hatte. Stattdessen teilte man ihm mit, die Informationen „sind verloren gegangen“ oder „waren nicht zu finden“ und die Leute, die mit der Sache zu tun hatten, seien alle nicht mehr bei der FDA. Doch Crist wies nach, dass sie noch bei der FDA waren. Als er dies einem FDA-Mitarbeitern gegenüber ansprach, hieß es wieder, die Kollegen seien nicht mehr da. Mit seinen Informationsfreiheitsanfragen bei den Centers for Disease Control wurde er ebenfalls abgewiesen. (49)
Crist merkt an, das Ausweichen vor diesen wichtigen Fragen lasse nichts Gutes ahnen: „Seit über einem Jahrzehnt spielen diese Behörden die Frage, ob die gentechnisch veränderten Bakterien von Showa Denko ein Kausalfaktor bei EMS waren, herunter oder streiten sie rundweg ab. Jetzt scheint es, als hätten beide die ganze Zeit über wissen können, dass die GV-Stämme bei EMS eine zentrale Rolle spielten, und als würden sie diese Informationen verheimlichen, um die amerikanische Biotech-Industrie zu decken.“ (50)