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Tag 86
Оглавление19. Februar 2014
Manfred Götzl, Richter. Norbert V., 47, war früher Kriminalbeamter beim LKA Thüringen, jetzt beim BKA. Carsten Schultze, Angeklagter.
(Der Zeuge soll über die Durchsuchung bei Beate Zschäpe am 26. Januar 1998 in Jena berichten. Zschäpe war damals nicht anwesend, sondern bereits auf der Flucht.)
Norbert V. Um circa 15.30 Uhr konnten wir die Wohnung in der Schomerusstraße 5 betreten. Soweit ich mich erinnere, war sie nicht allzu groß. Wir stellten verschiedene Gegenstände im Wohnzimmer fest: ein Diabolo, einen Revolver, ein Luftdruckgewehr mit Zielfernrohr, beides CO2-betrieben. Weiter einen Wurfstern, eine Art Jagdmesser, ein Buschmesser, und dann war da noch ein Morgenstern. In der Wohnung befand sich auch ein Brettspiel, »Pogromly« stand darauf. Das Spiel befand sich unter einem Dreisitzer im Wohnzimmer.
Götzl Es heißt hier noch, es sei auch eine Zwille gefunden worden.
Norbert V. Ja, das ist richtig. Und an der Wand war auch eine Armbrust. Dort befanden sich nach meiner Erinnerung fünf Pfeile. (Bilder von der Wohnung werden gezeigt.)
Norbert V. Dieses Bild zeigt eine Übersichtsaufnahme, rechts befanden sich die an der Wand festgestellten Waffen. Nach meiner Erinnerung waren auch ein Bild mit einem Hakenkreuz und eine Reichskriegsflagge zu sehen. (Der Zeuge verlässt den Saal. Nun wendet sich der Richter an Carsten Schultze, der angegeben hatte, er sei im Auftrag der Untergetauchten nach deren Flucht in Zschäpes Wohnung eingebrochen, um Unterlagen herauszuholen.)
Götzl Dann kommen wir zu Ihnen, Herr Schultze: Gibt es von Ihnen noch Ergänzendes zu berichten zur Wohnung in der Schomerusstraße?
Schultze Nein.
Götzl Welchen Weg haben Sie damals genommen?
Schultze Das Treppenhaus hoch.
Götzl Und die Tür? Wie sind Sie reingekommen?
Schultze Gegengetreten. Mehrmals. Das ganze Haus hat gescheppert. Ich weiß nur noch, dass ich Aktenordner mitgenommen habe. Mindestens drei würde ich sagen, maximal vier.