Читать книгу Der NSU Prozess - Tanjev Schultz - Страница 127

Tag 109

Оглавление

29. April 2014

Manfred Götzl, Richter. Ralf B., 40, Kriminalhauptkommissar beim BKA, er war bereits an den Tagen 97 und 101 Zeuge.

(Wie an Tag 101 soll der Zeuge weiter über die Vernehmung des Thomas Müller, geborener Starke, Auskunft geben. Starke war einflussreicher Rechtsextremist in Chemnitz und kurzzeitig mit Beate Zschäpe liiert.)

Ralf B. Die Vernehmung vom 10.2.12 begann damit, dass Herr Müller etwas richtigstellen konnte. Er wollte richtigstellen, dass er nicht derjenige war, der den Unterschlupf in der Wohnung des Herrn B. besorgt habe und dass er das Trio nicht von 1998 bis 2000 unterstützt habe. Weiter sagte er, er sei 2001 in Zusammenhang mit dem Landser-Verfahren aus der rechten Szene ausgestiegen. (Landser ist eine verbotene Neonazi-Band, an deren Musikvertrieb Starke beteiligt war.) Starke, Jan Werner und Hendrik Lasch seien auch bei organisierten Konzerten von Ralf Marschner gewesen, der habe über gute Kontakte in Tschechien verfügt. Darüber, ob Kontakte Marschners zum Trio bestanden, meine ich, dass er nichts sagen konnte. Es habe sein können, dass er mal die Telefonnummer weitergegeben habe. Wir haben Starke zu Marschners Kontakten in die Schweiz gefragt, das sei nach Wissen Starkes nicht der Fall gewesen. Zu Kontakten dorthin habe eher Jan Werner verfügt. Er sei auch mal mit einer Schweizerin zusammen gewesen. (Später haben Zeugen angegeben, Mundlos und Zschäpe hätten bei jenem Ralf Marschner in Zwickau gearbeitet. Es stellte sich heraus, dass Marschner ebenfalls V-Mann des Verfassungsschutzes war. Das Gericht lehnte es im Juli 2016 ab, Marschner als Zeugen zu hören.)

Zu der Beziehung zu Frau Zschäpe hat er geschildert, dass sie ihn in der Haft mal besucht hätte, dass er nach der Entlassung mit niemand zusammen war. Und auf einem Konzert oder einer Party hätte es dann gefunkt, und dann wäre es zu diesem Techtelmechtel gekommen. Er hätte sich mehr vorstellen können, auch zusammenzuziehen, dann aber bald gemerkt, dass das offensichtlich von Frau Zschäpe nicht so gesehen wurde. Er hat auch Angaben gemacht, dass man sich gegenseitig besucht hätte, die beiden Uwes hätten sie nach Chemnitz gebracht. Die beiden Uwes seien immer anwesend gewesen, das sei ihm, so wörtlich, auf den Zeiger gegangen. Er habe sich auch politisch mit Frau Zschäpe ausgetauscht. Über die NPD, dass das die einzige Partei sei.

Er schilderte die Begeisterung des Trios für Tino Brandt. Er schilderte es so, dass der für die wie ein Gott gewesen sei und dass sie begeistert gewesen waren, wie aktiv er war. Starke berichtete auch von einem Treffpunkt des Thüringer Heimatschutzes in Rudolstadt, dass der Brandt da nach Wanzen gesucht hätte und dort auch viele gefunden hätte, und das hätte das Trio begeistert. Ihn hätte interessiert, wie das Trio reagierte, als bekannt wurde, dass Brandt ein V-Mann war.

Der NSU Prozess

Подняться наверх