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Die einzigartige, innige und unauflösliche Vereinigung des Logos mit dem Menschen Jesus, die Einheit und Harmonie des geistigen Lebens und der Gesinnung, des Wollens und Wirkens hatte zur Folge, daß der Mensch Jesus und der in ihm wohnende Logos nach außen hin als ein Wesen, als eine einzige Person (πρόσωπον) [prosōpon] erschienen. Deshalb muß an der Einheit der Person ebenso notwendig festgehalten werden wie an dem Unterschied der Naturen129. Trotzdem aber bleibt nach der Meinung des Theodor die Verbindung der beiden Naturen nur eine lose und moralische. Es kommt eigentlich nur darauf an, wie wir die Sache betrachten. „Wenn wir die Naturen auseinanderhalten (διακρίνωμεν) [diakrinōmen], sprechen wir von einer vollkommenen Natur und Person (πρόσωπον) [prosōpon] des Gottes Logos — denn man kann nicht von einer Hypostase (= Natur) reden, die ohne Persönlichkeit wäre130 — und ebenso von einer vollkommenen Natur und Person des Menschen; wenn wir aber auf die Verbindung (συνάφεια) [synapheia] blicken, sprechen wir von einer Person (ν πρόσωπον) [hen prosōpon]131”. Als Gleichnis für die moralische Vereinigung der beiden Naturen führt Theodor das Verhältnis von Mann und Weib in der Ehe an und verweist auf die Heilige Schrift, welche sagt: „Sie werden zwei in einem Fleische sein. So sind sie also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch132.” Selbst mit der Verbindung von Seele und Leib vergleicht Theodor die Vereinigung des Logos mit dem Menschen Jesus: Wie Seele und Leib zwei verschiedene Wesenheiten sind und doch zu einem Menschen sich vereinigen, ohne etwas von ihrer Wesenheit zu verlieren oder einzubüßen, so verbinden sich auch der Logos und das Fleisch (= die menschliche Natur) Christi zu einem Prosopon, ohne die Vollkommenheit und Selbständigkeit der beiden Naturen dadurch irgendwie zu beeinträchtigen133.

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