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Das Wohlgefallen, das der Logos an dem Menschen Jesus hatte und das sich in einer innigen und unauflöslichen Vereinigung mit demselben auswirkte, äußerte sich auch darin, daß der Logos den Menschen teilnehmen ließ an seiner Gottessohnschaft. Es gibt nur eine Gottessohnschaft, die der Logos auf Grund seiner Natur besitzt und an der der Mensch infolge der Vereinigung teilnimmt. Es darf darum in Christus wie nur eine Person so auch nur ein Sohn und Herr bekannt werden134. Theodor verwahrt sich nachdrücklich gegen den Vorwurf der Apollinaristen, daß er zwei Söhne lehre135. Er entgegnet ihnen folgendermassen: Wenn jede Person ihrer Substanz nach Gottes Sohn und Herr wäre, dann könnte man in gewissem Sinne von zwei Söhnen reden nach der Zahl der Personen; da aber nur der Logos seiner Wesenheit nach Gottes Sohn und Herr ist, nicht aber der Mensch, dieser vielmehr infolge der Vereinigung an der Sohnschaft und Herrschaft des natürlichen Sohnes Gottes teilnimmt, so sprechen wir von einem Sohn und Herrn136. Wenn wir Christus Sohn Gottes nennen, denken wir zunächst an den Logos, der wahrhaft und wesentlich und von Natur aus Sohn Gottes ist, aber wir schließen in unserem Denken auch den Menschen Jesus von Nazareth ein, den Gott mit Geist und Kraft gesalbt hat und der in seiner Verbindung mit dem Logos teilhat an der Sohnschaft und Herrschaft desselben137. Diese Teilnahme an der Sohnschaft des Logos wird ausdrücklich bestätigt durch die Stimme des himmlischen Vaters, die bei der Taufe Jesu im Jordan vom Himmel erscholl: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe138.” Diese Worte können nach Theodor nicht auf den Logos bezogen werden, sondern sind vom Menschen Jesus zu verstehen139. Es gibt also nach Theodor nur eine einzige, wahre und eigentliche, natürliche Sohnschaft in Christus, die des Logos. Weil aber der Mensch infolge der Vereinigung an dieser Sohnschaft teilnimmt, ist auch er Gottes Sohn, aber nicht von Natur aus, sondern aus Gnade und durch Adoption. Und weil es nur eine einzige natürliche und eigentliche Gottessohnschaft gibt, darf auch nur von einem Sohne Gottes und nicht von zwei Söhnen gesprochen werden140.

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