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f) Ein Christus.

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Christus ist nach Theodoret die Bezeichnung sowohl für die beiden Naturen zusammen oder die durch ihre Vereinigung entstandene eine Person (im nestorianischen Sinne225 als auch für jede einzelne der beiden Naturen226.

Es gibt nur einen Christus. „Wir teilen die zwei Naturen nicht in zwei Christuse.”227 Obschon wir zwei Naturen bekennen, beten wir den einen Christus an und bringen ihm nur eine einzige Verehrung dar228. Dieser eine Christus ist sowohl wahrer Gott als auch wahrer Mensch, wie Theodoret aus einer Reihe von Schriftstellen im einzelnen dartut229. Von diesem einen Christus wird Göttliches und Menschliches ausgesagt. Dabei hat der Gott Logos alles Menschliche: Hunger, Durst, Ermüdung, Schlaf, Furcht, Schweiß, Gebet,Unwissenheit und andere dergleichen Dinge, die wir von unserer Natur aussagen, um unseres Heiles willen angenommen und mit sich vereinigt230. Derselbe Christus hat gelitten und die Leiden überwunden, gelitten in dem, was sichtbar war an ihm, überwunden in seiner Gottheit, die auf unaussprechliche Weise in ihm wohnt231. Christus lag in der Krippe, in Windeln gewickelt, aber ein Stern verkündete ihn, die Magier beteten ihn an, die Engel besangen ihn. Das erstere ist Sache der Menschheit, das letztere verkündet uns seine verborgene Gottheit. Als Mensch floh er nach Ägypten, als Gott stürzte er dort nach der Weissagung des Propheten die Götzenbilder um. Als Mensch läßt er sich beschneiden und gehorcht dem Gesetze, als Gott hebt er das Gesetz auf und begründet den Neuen Bund . . . Er wurde gekreuzigt gemäß der menschlichen Schwäche, lebt aber vermöge der Kraft Gottes. Er wurde ans Kreuz geschlagen nicht als allmächtiger Gott, sondern die durch die Macht Gottes belebte Natur ist gestorben und begraben worden. Dieses gehört zur Knechtsgestalt, die Gottesgestalt aber hat die Macht des Todes überwunden und den Tempel nach drei Tagen wieder aufgerichtet232. So sehen wir in dem einen Christus in seinem Leiden die Menschheit, in seinen Wundern aber erkennen wir die Gottheit233. Christus ist also leidensfähig und leidensunfähig, sterblich und unsterblich, leidensfähig und sterblich als Mensch, leidensunfähig und unsterblich als Gott234.

Aus dem Gesagten ergibt sich, daß Christus sowohl der Sohn Abrahams und Davids ist wie auch der ewige Sohn und Logos Gottes, der auf unaussprechliche und für den Menschen unfaßbare Weise aus dem Vater gezeugt und gleich ewig ist als dessen Abglanz, Ebenbild und Wort235.

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