Читать книгу Dein innerer Ernährungsberater - Thomas Frankenbach - Страница 21

MUND UND NASE: WICHTIGE HELFER DER SOMATISCHEN INTELLIGENZ

Оглавление

Damit unser Bauchhirn wirklich leistungsfähig funktionieren kann, braucht es allerdings noch zwei wichtige Helfer: den Riechsinn und den Geschmackssinn. Denn unsere Sinne rund um Nase und Mund zeigen uns nicht nur an, welche Stoffe wir angenehm finden, sondern sie geben uns an, wogegen wir abgeneigt sind.

Genau wie das Darmhirn sind auch der Riechsinn und der Geschmackssinn eng mit unserem Stammhirn und dem limbischen System im Kopfhirn verbunden.

So haben uns im Lauf der Evolution bitterer und saurer Geschmack auf Nahrungsmittel aufmerksam gemacht, die für uns nicht gut bekömmlich oder gar schädlich waren.

Süße, salzige oder würzige Stoffe hingegen haben oft einen hohen kalorischen oder mineralischen Nährwert. Wenn der Körper dies gerade braucht, werden wir ihren Geschmack daher in aller Regel als angenehm empfinden. Nach diesem Prinzip hilft uns unser Geschmackssinn bis heute, momentane, für den Organismus schlechte Mangelzustände zu regulieren. Liegt zum Beispiel ein Mangel an Zucker oder Salz im Blut vor, führt dies oft zu einem besonderen Appetit auf süße Nahrung oder auf Salziges, der sich dann beim Essen der entsprechenden Kost in einem besonderen Gefühl zeigt, mit dem Gefühl des Belohntwerdens.

Eine Sonderstellung bei den Geschmacksrichtungen nehmen die Bitterstoffe ein. Auf sie reagieren die meisten Menschen besonders stark. Während wir nämlich nur eine ziemlich kleine Zahl von Stoffen als süß einordnen können, erkennt die Zunge mit über zwanzig verschiedenen Rezeptoren Tausende Stoffe als bitter. Weshalb wir gerade bei bitteren Substanzen so sensibel sind, ist damit zu erklären, dass manche Bitterstoffe toxisch wirken können. Wie zum Beispiel bei Pflanzenalkaloiden oder Bittermandel warnen uns unsere Geschmackszellen vor Stoffen, die giftig für uns sein können.

Dass Menschen dennoch manchmal gern Bitteres essen, lässt sich wahrscheinlich ebenfalls auf eine Intelligenzleistung unseres Körpers zurückführen. Vermutlich hat es damit zu tun, dass manche bitteren Stoffe je nach Konstitution und Lebenssituation auch eine gesundheitsfördernde Wirkung haben und der Körper eben deshalb nach ihnen verlangt. 

Welch hohe Bedeutung unser Geruchssinn hat, merkt man oft erst, wenn man einmal ohne ihn auskommen muss. Wenn wir nicht riechen können, bedeutet das zuerst einmal eine drastische Einschränkung der Somatischen Intelligenz beim Essen. Denn eine der stammesgeschichtlich wichtigsten Funktionen unseres Riechsinns – uns nämlich anzuzeigen, ob eine bestimmte Nahrung zu uns passt oder nicht, und uns so beim Essen und Trinken vor der Aufnahme schädlicher Stoffe zu schützen – fällt dann schlichtweg aus.

Wenn wir das, was wir gerade essen, nicht riechen können, schmeckt uns selbst unser Lieblingsgericht nur noch fad. Uns ist oft nicht klar, welchen Beitrag unser Geruchssinn beim Essen leistet.

Dein innerer Ernährungsberater

Подняться наверх