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WIE WIRKT DIE SI-METHODE?

Die Somatische-Intelligenz-Methode ist wie gesagt keine Diät. Die SI-Methode ist ein Werkzeug, das Menschen dabei hilft, die eigenen Bedürfnisse beim Essen und Trinken wieder genau spüren zu lernen. Anhand von einfachen und dennoch sehr wirkungsvollen Techniken lernen Sie, zielgerichtet Signale des Körpers wie Sättigung, Bekömmlichkeit und Reizungen an der Mundschleimhaut zu erkennen. Der Effekt ist eine Verbesserung des Ernährungsverhaltens.

Wer zum Beispiel seinen Sättigungsreiz nicht mehr spürt, kann ihn so wieder rechtzeitig wahrnehmen lernen. Wer dadurch, dass er seinen Sättigungsreiz immer wieder übergeht, zu viel isst und dadurch übergewichtig geworden ist, kann mithilfe der SI-Methode abnehmen.

Doch unsere Körperintelligenz leistet sehr viel mehr. Auch viele ernährungsbedingte Erkrankungen und Gesundheitsprobleme sowie die körperliche und geistige Fitness werden positiv beeinflusst. Und nicht zuletzt bewirkt ein besseres Körpergefühl beim Essen die Stärkung des Selbstbewusstseins und des Wohlbefindens. Dauerhaft.

ACHTSAMKEIT KOMBINIERT MIT ERNÄHRUNGSWISSEN

Die SI-Methode ist weit mehr als ein achtsames Wahrnehmen beim Essen. Neben den praktischen Übungen zur Selbstwahrnehmung brauchen wir außerdem ein fundiertes Wissen über Nahrungsmittel, um zu verstehen, weshalb bei Weitem nicht jeder Mensch dieselben Ernährungsbedürfnisse hat und warum diese zum Teil erheblich voneinander abweichen können.

Die Übungen der SI-Methode wurden so entwickelt, dass sie Ihnen dabei helfen, die vom Körper ausgesandten Zeichen auszuwerten. Sie sind hochwirksam und zugleich einfach. Das Üben geschieht in Leichtigkeit, in Wertschätzung und in Anerkennung sich selbst und den eigenen Bedürfnissen gegenüber. Mit zunehmendem Üben fällt es Ihnen so von Mal zu Mal leichter, die Signale des Körpers beim Essen klarer wahrzunehmen. Das führt dazu, dass Sie immer selbstverständlicher spüren,

 welches Essen Ihnen bekommt und welches nicht,

 wann Sie Ihren Sättigungspunkt erreicht haben, wie viel wirklich zu Ihnen passt und ab wann es zu viel ist,

 wann für Sie der richtige Moment zum Essen ist und wann nicht.

Die SI-Methode ist eine Methode, die man effektiv bei Ernährungsproblemen, ernährungsbedingten Erkrankungen, bei Erschöpfung und Burnout sowie zum Erlernen einer gesundheitsförderlichen Lebensweise einsetzen kann.

Eine Vielfalt an praktischen Übungen und griffig aufbereitetes, fundiertes Wissen ergänzen sich hierbei zu einer stimmigen Methode, die Sie wirksam bei sich selbst anwenden können und die erfolgreich in der Therapie und in der Beratung eingesetzt wird.

Wissenschaftliche Untersuchungen, Studien und die langjährige klinische Erfahrung von Therapeuten, Trainern und Beratern, die mit der SI-Methode arbeiten, bestätigen mittlerweile ihre verblüffende Wirksamkeit. Die hohe Akzeptanz sowohl bei Patienten als auch bei Selbstanwendern spricht für sich.1

ÜBERBLICK: MERKMALE DER SOMATISCHE-INTELLIGENZ-METHODE

 Die SI-Methode ist keine Trenddiät.

 Bei der SI-Methode gibt es keine Ernährungsregeln, die es einzuhalten gilt.

 Wir trainieren die Fähigkeit zu spüren, was, wann und wie viel wir an Nahrung brauchen. Wir lernen somit, auf die wirklichen Bedürfnisse des Körpers einzugehen.

 Die SI-Methode ist realistisch und umsetzbar: Es geht darum, beim Essen ins Spüren zu kommen. Es geht nicht um ein »Essen nach Schablone«.

 Die Fähigkeiten, die wir mit der SI-Methode erlernen, sind von Dauer. Einmal erlernt, können wir sie ein Leben lang anwenden.

 Die SI-Methode kann jeder Mensch anwenden. Ganz gleich, ob man Mischköstler oder Vegetarier ist, ganz gleich, ob man vollwertig, Low Carb, halal oder nach Kaschrut isst.

 Wir fühlen uns bei der Anwendung der SI-Methode nicht bevormundet, eingeschränkt oder energielos.

 Es funktioniert! Anwender wie auch Forschungsdaten belegen, dass besonnenes Essen effektiv hilft, mit emotionalem Überessen, Gewichtsproblemen, Typ-2-Diabetes und weiteren ernährungsbedingten Erkrankungen positiv umzugehen.

DIÄT UND SI-METHODE IM VERGLEICH

DIÄTSOMATISCHE-INTELLIGENZ-METHODE
Prinzip: Veränderung durch Willenskraft.Prinzip: Veränderung durch Gewahrsein.
Selbstbeschränkung: Es müssen Regeln und Dogmen eingehalten werden.Leichtigkeit: Die Veränderung geschieht von selbst, je besser die Selbstwahrnehmung trainiert wird.
Körpersignale werden (bewusst oder unbewusst) ignoriert.Körpersignale werden beachtet.
Konformität, Vermeidung,Rigidität.Selbstwirksamkeit,Selbsterkundung, Selbsterkenntnis, Selbstfürsorge.
Zählen und Vermessen von Kalorien, Mengen oder Punkten.Erkennen der eigenen Bedürfnisse und der für einen selbst infrage kommenden Mengen.
Kontrolle der eigenen Bedürfnisse.Flexibler Umgang mit den eigenen Bedürfnissen.
Kurzfristiges Ziel.Langfristiges Ziel.
Schuldgefühle bei Abweichung.Wohlwollender und wertschätzender Umgang mit sich selbst, auch bei Fehlern.
Diätregeln stehen im Vordergrund.Die tatsächlichen Bedürfnisse stehen im Vordergrund.

MERKMALE VON UNBESONNENEM ESSEN

 Essen aus Langeweile, Stress, Angst (und nicht wirklich aufgrund von Hunger).

 Knabbern, Mampfen und Essanfälle vor dem Fernseher.

 Essen, während man gleichzeitig etwas anderes macht oder abgelenkt ist (beim Autofahren, Gehen, Arbeiten oder Lesen).

 Essen ohne Dankbarkeit und Wertschätzung für das Essen.

 Essen in Unruhe oder Hetze.

 Wir essen etwas nur, weil es gerade da ist oder gut aussieht und nicht, weil unser Körper uns zeigt, dass die Mahlzeit wirklich zu unseren Bedürfnissen passt.

Zum Verständnis: Unbesonnenes Essen darf vorkommen und sollte nicht bekämpft werden. Wir werden uns in diesem Buch damit beschäftigen, wie man konstruktiv damit umgehen und es sogar für sich nutzen kann. Denn wann immer unbesonnenes Essen auftritt, gibt es auch einen Grund dafür.

Unbesonnenes Essen sollte, wenn es erkannt wird, zugelassen werden. Allein das Erkennen dieses Verhaltens ist viel wert und sogar eine wichtige Voraussetzung für alle weiteren Schritte. Achten Sie dabei darauf, sich für dieses Verhalten nicht zu verurteilen oder abzuwerten. In der nächsten Zeit genügt es vollkommen, Merkmale von unbesonnenem Essen einfach nur wahrzunehmen.

MERKMALE VON BESONNENEM ESSEN

 Besonnenes Essen hat mit der Einhaltung von Diätregeln nichts zu tun.

 Es geht darum, beim Essen ins präzise Spüren zu kommen: Was sagen mir meine Körpersignale über mein Essen? Passt es zu mir in Art, Menge und Zeitpunkt?

 Es kommt nicht nur darauf an, was man isst, sondern auch darauf, wie man isst (auf die innere Haltung sich selbst und dem Essen gegenüber).

 Wir achten auf unser Esstempo und können es beurteilen (zu schnell, zu langsam oder gerade richtig).

 Wir sind beim Essen ganz im Hier und Jetzt, wir essen jeden Bissen bewusst. 

 Wir können unser Essen in Dankbarkeit und Wertschätzung einnehmen, etwa mithilfe eines (individuellen) Tischgebets.

 Wir können unseren Hunger auf einer Skala einschätzen (null = gar nicht hungrig bis zehn = mehr Hunger geht nicht).

 Wir können unser Essen mit allen Sinnen genießen – vom Aussehen her, geruchlich, geschmacklich, vom Mundgefühl und auch in Sachen Bekömmlichkeit.

 Im Falle eines Fehltritts beim Essen lassen wir Schuldgefühle und Selbstabwertungen los. Stattdessen nutzen wir den Fehler für unsere Ziele, wenn wir merken, dass uns etwas nicht bekommt.

Viele Menschen haben es im Laufe ihres Lebens immer mehr verlernt, besonnen zu essen. Daraus können zahlreiche Probleme entstehen. Körperlich, geistig und seelisch. Je besser Sie Ihre Körperintelligenz trainieren, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie immer häufiger ins besonnene Essen kommen – inklusive all der Vorteile, die uns dies bietet.

Dein innerer Ernährungsberater

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