Читать книгу Der 31. September oder die List des Teufels - Werner Kogelnig - Страница 4
ОглавлениеVorwort
Dieser Roman stellt keinerlei Ansprüche. Weder an den Leser, noch an sich selbst. Er besitzt keine Wahrheiten, seien sie geographischer, geschichtlicher oder anderer Art. Er ist dem Inneren des Autors entsprungen, so wie sich nach einer unruhigen Nacht ein Morgenfurz sanft entlädt. Die Erzählung genügt sich selbst. Sie braucht keine weiteren Erläuterungen. Wem es nicht passt, sie zu lesen, der lasse es bleiben. Und doch: so wie dieser Morgenfurz durch die Gedärme schleicht, in zahllosen Windungen an Intensität zunimmt, um schließlich wie ein Neugeborenes ans Tageslicht zu kommen, so offenbart sich die Wahrheit als gasförmiges Produkt einer unglaublichen Irrung. Könnte nicht das, was uns die Märchen erzählen, die Sagen, die Erzählungen Wahnsinniger doch eher der Wahrheit entsprechen, als das was wir dafür halten? Der Spiegel ist es, der uns immer wieder in uns selbst zurückwirft. Das Abbild, das uns entgegenblickt, sind nicht wir selbst. Es ist die andere Welt, in der wir gefangen sind. Es sind die Schatten, die in Platons Höhle wie auf Rädern vorbeigezogen werden, während wir im Dunkeln gefesselt vor dem Feuer liegend glauben, es gäbe sie, die Wirklichkeit.
Nimm, Leser, daher nichts ernst. Vielleicht gefällt dir die Aktion, das Spiel des Autors mit den Worten, den Sätzen und der Freude am Schreiben. Und dann, wenn du das verstanden hast, dann untersuche den Text. Glaube mir: Er birgt ein Geheimnis.