Читать книгу Ben - Alfred Broi - Страница 22

21. Kapitel

Оглавление

Am nächsten Morgen war Ben pünktlich wach und fühlte sich wirklich gut.

Als er aus dem Zimmer trat, konnte er bereits Geräusche aus der Küche hören. Warum ist Derek immer schon so früh wach? dachte er. Was ist denn das für Urlaub, wenn ich nicht mal länger schlafen kann?

Doch als er die Küche betrat und ihm der unverkennbare Duft von frisch gemachten Pancakes in die Nase stieg, vergaß er seine Gedanken. "Morgen Derek!" sagte er.

"Guten Morgen, Ben!" Foreman lächelte ihn an und gab der Kaffeemaschine per Knopfdruck den Befehl für einen Becher Kaffee. "Setz dich!" forderte er Riley auf.

Das ließ sich Ben nicht zweimal sagen, denn auf dem Tisch standen bereits allerhand leckere Sachen. Pancakes, frische Brötchen, Wurst, Käse, Marmelade und eine Schale mit Müsli, sowie ein Glas mit frisch gepresstem Grapefruitsaft.

"Bringt mächtig Energie für den Tag!" erklärte Foreman, als er sah, dass Riley die pinkfarbene Flüssigkeit betrachtete. Er selbst hatte auch ein Glas und prostete ihm zu. "Runter damit!"

Riley tat wie geheißen und zu seiner Überraschung schmeckte es gar nicht säuerlich, sondern angenehm mild und süß.

"Mmhh!" meinte Derek. "Echt lecker!" Er stöhnte. "Glück gehabt!" Er grinste. "Manchmal sind sie so sauer, dass es einem den Stängel glatt zurück ins Grasland zieht, was?" Er kicherte.

Ben sagte nichts, lächelte aber amüsiert. Während er darüber nachdachte, was er als erstes essen sollte, kam Derek mit einer Tasse Kaffee zu ihm und stellte sie vor ihm ab. Als Foreman sich dann aber nicht ihm gegenübersetzte, blickte er zu ihm auf. "Isst du nicht mit?"

Derek schüttelte den Kopf. "Ich habe schon!"

"Okay!" Ben nickte. Dann nicht!

"Ich denke, ich leg mich nochmal hin!" Er nickte. "Ein bisschen Schlaf würde mir bestimmt guttun!"

Jetzt nickte Riley. "Bestimmt!"

"Okay!" Foreman lächelte. "Dann guten Appetit und bis nachher!"

"Ja, bis nachher!" Ben hörte kaum noch zu, sondern wollte endlich essen.

"Hast du einen besonderen Wunsch für heute Abend?"

Riley blickte auf und blinzelte. Ja, Sophia und Allyson in einem flotten Dreier mit meinem serbischen Bullen! Für den Anfang! Könntest du das vielleicht arrangieren? "Ich weiß nicht!" sagte er aber nur und schüttelte den Kopf. "Nein!"

"Auch gut!" Derek grinste. "Dann lass dich eben einfach überraschen!" Und damit verschwand er.

Riley blickte ihm noch einen Augenblick hinterher. Da war es wieder, das alte Ehepaar! Er verzog die Mundwinkel und rümpfte die Nase. Eindeutig kein Dauerzustand! Obwohl er sich an das gute Essen wohl schon gewöhnen könnte…

*

Im Büro beschäftigte sich Ben weiter mit den drei Entwürfen zu der Lagerhalle von CAPCO-Enterprises. Das ging ihm ziemlich flott von der Hand, zumal ihn auch Allyson, obwohl schon recht früh anwesend, komplett in Ruhe ließ, dass er selbst sich schon genötigt sah, beim Kaffeeholen einen verstohlenen Blick in ihr Büro zu werfen, ob er dort oder an ihr selbst irgendetwas erkennen konnte, das darauf schließen ließ, was mit ihr los war. Doch sie schien einfach nur tief in Arbeit versunken. Als er bei der dritten Tasse hineinspähte, schaute sie auf und lächelte ihn freundlich, aber auch gestresst und irgendwie abwesend an.

Da wusste Ben, dass etwas nicht stimmte. Allyson war eine dominante Persönlichkeit, die das auch immer und gern unter Beweis stellte. Ruhig in ihrem Büro zu sitzen, war eindeutig nicht ihre Art! Zumal sie mit Ben ja stets ein williges Opfer hatte, das sie quälen konnte, das vor allem aber dagegenhielt, was den Spaß daran wohl nochmals erhöhte.

Für einen Augenblick war er fast versucht, anzuklopfen, einzutreten und sie in ein Gespräch zu verwickeln, um der Sache auf die Spur zu kommen, denn irgendwie empfand er…Herrgott, war das etwa Sorge? Ben war sichtlich überrascht…für sie, doch er konnte sich letztlich nicht dazu überwinden. Am Ende sitzt ihr nur ein Pups quer und wenn ich ihren Darm wieder in Wallung bringe, ist es aus mit der wunderbaren Ruhe. Nein Danke! Sie ist ein großes Mädchen und wird damit auch ohne Ben, den Babysitter, klarkommen!

Also ging er wieder an die Arbeit.

Zur Mittagspause stellte er fest, dass er kein Essen dabeihatte.

Im ersten Moment war er amüsiert darüber, denn eigentlich war das ja die Regel. Entweder er ging runter in die Lobby und holte sich etwas oder er fuhr ein paar Straßen weiter, wo es einen Thailänder, einen Chinesen und ein Steakhouse gab.

Das Essen war überall wirklich gut, doch irgendwie hatten ihm die beiden Sandwiches, die Derek ihm gemacht hatte, noch besser geschmeckt. Und so war er im nächsten Moment sogar ein wenig traurig, dass er heute leer ausgegangen war. Vielleicht sollte ich ihn heute Abend darum bitten, dass er mir…? Stopp! rief er sich entschieden zur Räson. Soweit kommt es noch! Du bist bisher ganz prima ohne ausgekommen und wirst Derek garantiert nicht bitten, dir dein Mittagsessen zuzubereiten! Also vergiss das mal gleich wieder! Erneut musste er verbittert an ein altes Ehepaar denken.

Mit deutlich gesunkener Laune ging er in die Lobby und setzte sich bei Dick an einen Tisch.

"Was darf es sein?", fragte eine freundliche Bedienung, ein junges Ding von sicherlich kaum zwanzig Jahren, die Riley noch nicht kannte.

"Ähm…eine Cola-light und…!" Ben zögerte. Obwohl er die Speisekarte in und auswendig kannte, wusste er sich gerade nicht zu entscheiden. Er hatte Hunger, und das nicht zu knapp, doch wollte er hier nicht zu viel und zu schwer essen, weil Derek ja am Abend noch kochen würde. Wäre doch sehr schade, wenn Riley noch von heute Mittag gesättigt wäre und deshalb abends nicht ordentlich zuschlagen konnte.

"Soll ich nochmal wiederkommen?" fragte die junge Frau freundlich.

"Nein!" Ben schüttelte den Kopf. "Ich nehme ein einfaches Käsesandwich!" Er lächelte zurück. "Ein kleines einfaches Käsesandwich!"

"Gern!" Damit dampfte sie ab.

Ja, ein kleines, einfaches Käsesandwich würde seinen Magen gerade genug ausfüllen, bis er sich über Dereks sicherlich wieder mega leckere Überraschung hermachen konnte.

Das mit dem alten Ehepaar verkniff er sich dieses Mal. Es hatte ja offensichtlich ohnehin keinen Sinn.

*

Gegen 18.30 Uhr betrat er seine Wohnung. Dass Derek da war, wusste er, weil der Audi vor der Tür stand. Sein Magen fing daraufhin sofort an zu knurren.

Kaum, dass die Tür geöffnet war, hörte er auch schon Geräusche aus der Küche. Er ging hinein und konnte Foreman an der Anrichte stehen sehen, wie er gerade dabei war, grünen Spargel zu schneiden. Einige andere Zutaten für das Essen befanden sich wohl schon in den Schalen, die um ihn herumstanden. Was genau das alles war, konnte Ben nicht erkennen. Zumindest aber war der Herd noch nicht eingeschaltet, wohl aber stand ein großer Wok darauf. Ist das meiner? fragte er sich überrascht. Er bezweifelte es jedoch, denn er war ziemlich sicher, ihn noch nie hier gesehen zu haben. Wenn aber doch, wo zum Teufel hat der die ganze Zeit über gestanden? Na egal, Hauptsache lecker! Fast hätte er gegrinst.

"Hallo Derek!" sagte er, als er näherkam.

"Oh…!" Foreman drehte sich überrascht um, denn offensichtlich hatte er ihn nicht kommen hören. Konzentration bei der Arbeit, das lobe ich mir! "Hallo Ben! Du bist schon da!?"

Schon ist gut. Es ist halb sieben, Mann!

"Ich habe dich gar nicht gehört!" Er fing sich jedoch wieder und lächelte. "Na schön, dann…!" Er nickte. "Hast du schon Hunger?"

Und wie! Ben wog den Kopf hin und her. "Ja!" Er nickte. "Ich denke schon!"

"Okay!" Foreman schien zufrieden. "Dann zieh dich um. Es wird nicht lange dauern!"

"Was gibt es denn?"

Derek wollte gerade seinen Mund öffnen, um zu antworten, als es an der Wohnungstür schellte.

"Okay!" meinte Ben. "Ich werde es ja dann sehen. Fang du ruhig an. Ich kümmere mich um den Störenfried!"

Doch sollte es anders kommen…

*

Als er die Tür erreicht hatte und den Öffner ergriff, spielte er mit dem Gedanken, den vermeintlichen Besucher knapp und hart abzuwimmeln, damit er sich schnell umziehen und dann Dereks Mahl genießen konnte.

Doch als er die Tür schließlich aufriss und die Person im Flur erblickte, erschrak er sichtlich und sein ganzer Körper versteifte sich augenblicklich, während ihm ein atemloses "Leyla!?" entwich.

Ben

Подняться наверх