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IV

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Das Wirtshaus war kaum größer, als die anderen Häuser und eigentlich mehr eine Schankstube.

Aber es war gut besucht.

An den insgesamt fünf Tischen saßen rund ein Dutzend Männer, dazu kam noch eine Handvoll, die am Tresen Platz genommen hatte. Der Wirt war ein kleiner, rundlicher Kerl mit Schweinsnase und roten Wangen. Er trug eine schmutzige Schürze, da er nebenbei auch noch Koch war. Torrini erklärte Kuja, dass es nicht unüblich war, dass sich das Dorf hier zum Essen versammelte. Linguri war ein ausgezeichneter Koch und eine wahre Frohnatur, wie sich sogleich herausstellte.

Als er Torrini sah, war er für einen Augenblick überrascht, doch dann begrüßte er ihn herzlich und mit einem breiten Grinsen. Natürlich erkundigte er sich nach seinen Gefährten. Der Bauer sah daraufhin den Fürstensohn an und gab ihm damit die Möglichkeit, selbst zu antworten. Einem Gefühl folgend hielt Kuja es für besser, seine wahre Identität nicht preiszugeben und so erklärte er, dass sie Kaufleute seien, die nach Santarole unterwegs waren, als sie vom Wetter überrascht wurden und nun hier waren, um mit Avato zu reden, damit er sie sicher ins Tal geleitete.

Bei den letzten Worten musste Linguri glucksend auflachen. "Ich fürchte, mein Herr, da kommt ihr mindestens zwei Krüge Bier zu spät!" Dabei nickte er in die hintere Ecke der Schänke.

Kuja und die anderen wandten sich um und konnten am hintersten Tisch einen einzeln sitzenden Mann erkennen. Er trug dunkle Kleidung, die alt und abgewetzt war. Sein Haar war ungekämmt und wirkte fettig. Sein Vollbart wucherte wild und verlieh ihm einen ungepflegten Ausdruck. Das Alter des Mannes war kaum zu schätzen.

Vor ihm stand ein großer, irdener Krug. Der Mann saß reglos auf der Bank, seine Unterarme lagen rechts und links neben dem Krug auf dem Tisch auf. Sein Kopf war leicht gesenkt, er sah scheinbar blicklos nach vorn.

"Ist das Avato?" fragte Kuja und kannte die Antwort doch bereits.

Torrini nickte mit verzogener Miene.

Kuja atmete einmal tief durch. "Na dann!" sagte er und deutete dem Bauern an, voranzugehen.

"Avato?" Torrini blieb einen Schritt vor dem Tisch stehen und blickte auf den anderen Mann hinunter. Doch er erhielt keine Reaktion. Er schaute kurz zu Kuja und gab ihm zu verstehen, noch etwas Geduld zu haben, dann machte er zwei Schritte um den Tisch herum, setzte sich auf die Bank und schob sich neben den anderen. Noch immer aber reagierte der nicht auf ihn. Torrini hob seine rechte Hand und legte sie sanft auf die linke Hand des Mannes. Kaum erfolgte die Berührung, zuckte Avato sichtlich zusammen. Er drehte seinen Kopf herum und sah sein Gegenüber mit großen Augen und erschrockenem Blick an. "Torrini?" fragte er. Seine Stimme klang tief und rau und von Alkohol gezeichnet.

"Hallo Avato!" erwiderte der Bauer mit einem sanften Lächeln.

Avato nickte ihm zu, dann nahm er seinen Krug und trank einen kräftigen Schluck daraus. "Willst du...?" begann er, als er ihn wieder abstellen wollte, musste sich aber zunächst einem Rülpser beugen. "...auch ein Bier?"

Torrini schüttelte den Kopf. "Nein, danke!" Er wartete, bis Avato ihn ansah. "Und du solltest auch nicht mehr trinken!"

Sein Gegenüber sah ihn mit abgesenkten Augenbrauen an. "Warum? Heute ist doch ein absoluter Scheißtag...!" Sein Gesicht nahm einen traurigen, gequälten Ausdruck an.

"Hast du dich wieder mit Mara gestritten!?" Das war nur halb eine Frage.

Avato nickte. "Jetzt fühle ich mich wieder mies!" Seine Trauer wandelte sich schlagartig in Zynismus. "Und das Wetter ist auch beschissen! Also, was soll es schon?" Er griff wieder nach seinem Krug.

Doch Torrini legte ihm die Hand auf den Unterarm. "Es gibt Arbeit für dich!"

Avato hielt inne, schien anfangs verärgert reagieren zu wollen und fragte dann doch nur. "Bei dem Wetter?" Er lachte heiser auf. "Was könnte das wohl sein?"

Jetzt lächelte auch Torrini wieder. "Wir haben Gäste!" Er wandte seinen Kopf und sah Kuja und seine Freunde an. "Sie bedürfen deiner Dienste!"

Avato folgte dem Blick des Bauern, doch als er die drei Männer auf der anderen Seite des Tisches erkannte, verfinsterte sich sein Antlitz und er verzog die Mundwinkel. "Fremde!" raunte er beinahe schon verächtlich. "Geht wieder weg!" Er wedelte mit seiner rechten Hand. "Ich kann euch nicht helfen!" Plötzlich hielt er inne, beugte sich nach vorn und sah Kuja direkt an. "Nein: Ich will euch nicht helfen!" Avato lehnte sich wieder zurück und trank einen weiteren Schluck Bier.

Doch Kuja wäre natürlich nicht der Sohn des Fürsten gewesen, wenn er so schnell aufgegeben hätte. Nein, das Verlangen nach Mariella war einfach zu groß und er wollte hier keinen weiteren Tag opfern.

Also setzte er sich Avato direkt gegenüber, lächelte und sah ihn offen und ehrlich an, bis er seine Aufmerksamkeit hatte. "Ich werde dich für deine Dienste natürlich bezahlen!" sagte er dann.

Sein Gegenüber musterte ihn mit gedankenverzerrter Miene, doch dann schüttelte er den Kopf.

"Ich werde dich gut dafür bezahlen!" hob Kuja erneut an. "Sagen wir...einen Wochenlohn!" Er nickte. "Ja, ein Wochenlohn für eine sichere Führung ins Tal!" Kuja grinste.

Doch anstatt Zustimmung, erntete der Fürstensohn noch intensivere Ablehnung. "Mann...!" rief Avato ziemlich gereizt. "...ich habe euch doch gesagt, dass…!"

"Warte!" Das war Torrini, der ihm erneut seine Hand auf den Unterarm legte und dieses Mal fest zudrückte, bis ihn Avato anstarrte. "Du bist zu voreilig. Überlege dir das. Ein Wochenlohn! Davon könntest du im Tal neue Kleidung für euch kaufen. Und für Mara ein Geschenk!"

Avato starrte den Bauern stumm an.

Zwecklos, war Kuja sicher. Der ist zu verbittert.

Doch plötzlich weichte der Blick des Mannes auf, er nickte mehrmals bedächtig, grummelte dann leise etwas Unverständliches in seinen buschigen Bart und wandte sich zu Kuja um. "Also gut! Kommt morgen früh bei Sonnenaufgang zu mir!"

"Morgen?" Kuja hob die Augenbrauen an und lachte heiser auf. "Nein heute. Ich will heute noch ins Tal!"

"Aber…?" Avato sah ihn fast schon entgeistert an. "Seid ihr blind? Ihr sehrt doch wohl, dass ich betrunken bin!" Er schüttelte den Kopf. "Heute geht gar nichts mehr. In meinem Zustand führe ich euch nicht sicher ins Tal, sondern nur sicher in den nächsten Abgrund!"

Der Zufall wollte es, dass just in diesem Augenblick der Wirt zu ihnen kam. Giovanni hatte Kräutertee bestellt, den Linguri jetzt brachte. Als er einen Becher vor Kuja stellte, schaute ihn der Fürstensohn mit großen Augen an. "Ihr habt doch bestimmt ein tolles Rezept zum Ausnüchtern, oder?"

Linguri sah Kuja zunächst überrascht an, dann kam ein Grinsen auf seine Lippen. "Klar habe ich!" bestätigte er und lachte auf. "Aber bei dem, was er...!" Er deutete auf Avato. "... schon intus hat, müsste es schon die Spezialmischung sein!"

"Kein Problem!" Kuja war sichtlich zufrieden. "Sie mixen, ich zahle! Hauptsache sie wirkt schnell und nachhaltig!"

"Oh ja!" stimmte Linguri mit einem weiteren Lacher zu. "Das tut sie, keine Sorge! Avato tut mir jetzt schon leid!" Und damit drehte er sich um und ging in die Küche.

Linguri brauchte gut zehn Minuten, um den Trank zuzubereiten.

In dieser Zeit musste Torrini Avato immer wieder davon abhalten, das restliche Bier aus dem Krug, der immerhin noch halb voll war, zu trinken. Kuja, Giovanni und Tizian kamen derweil mit den Gästen ins Gespräch, wobei es ihnen nicht immer leichtfiel, sich als Kaufleute auszugeben und ihre wahre Identität zu verbergen.

Dann kam der Koch mit einem großen Becher aus der Küche. Mittlerweile wusste natürlich jeder in der Schankstube, was vor sich ging und alle verfolgten aufmerksam Linguris Weg zum Tisch der Fremden. Dort stellte der Koch den Becher direkt vor Avato. Der Inhalt war tiefschwarz, er dampfte und er stank absolut erbärmlich.

"Oh Mann!" stieß Giovanni hervor und musste sich wegdrehen. Tizian hielt die Hand vor den Mund, ebenso Torrini. Avato starrte nur mit riesengroßen Augen darauf. Kuja riss sich zusammen und behielt sein Lächeln bei, obwohl er sich eigentlich lieber übergeben hätte.

"Du hast da was falsch verstanden!" brummte Avato.

Linguri sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Du sollst mich ausnüchtern, nicht umbringen!"

Der Koch lachte heiser auf. "Eben drum!" sagte er. "Das Zeug riecht zwar wie schon mal verdaut, dafür hilft es aber!" Er nickte Avato zu. "Also mach schon, runter damit!"

Avato starrte erst den Koch, dann den Becher an. Schließlich aber brummte er wieder, schob beide Hände auf den Tisch und legte sie darum.

"Ich habe es erhitzt!" erklärte Linguri Kuja leise. "Das erhöht die Wirkung noch!" Dann blickte er wieder zu Avato.

Dessen Mut schien in einer Sekunde vollkommen geschwunden zu sein, bevor er den Becher mit leuchtenden Auge ansah, nochmals brummte, ihn daraufhin fest umklammerte, dann tief einatmete und den Inhalt in einer schnellen, flüssigen Bewegung in sich hineinstürzte.

"Nein, Halt!" rief Linguri noch. "Doch nicht alles!"

Aber es war bereits zu spät. Avatos Kopf zuckte wieder nach vorn und der Becher krachte mit einem lauten Knall zurück auf den Tisch. Das Gesicht rot angelaufen, waren seine Augen scheinbar noch größer geworden. Außerdem glänzten sie, dass man meinen konnte, er würde weinen. Avato hatte seinen Atem angehalten, sein Körper war stocksteif. Sein Blick zeigte eine Mischung aus Überraschung, Entsetzen und Hilflosigkeit.

Kuja war sich nicht sicher, ob sein Gegenüber platzen, kotzen oder einfach nur durch einen simplen Herzinfarkt sterben würde.

Doch Avato tat nichts dergleichen, stattdessen löste sich ein Rülpser aus seinem Innersten, der an Tiefe, Lautstärke, Länge und Rohheit wohl kaum noch zu überbieten war.

Der Geruch, der dabei seinem Mund entströmte, konnte kaum von dieser Welt sein. Kuja musste sich wirklich zusammenreißen, um sich nicht lautstark zu übergeben.

Avato aber schien es deutlich besser zu gehen, denn ihm entfuhr ein langes, erleichtertes "Ahhh!", dem ein Lächeln folgte. Allerdings nur für einen kurzen Augenblick, dann wurde daraus ein beinahe schon entsetztes. "Oh...oh!" Mit weit aufgerissenen Augen und sofort wieder krebsrot glühendem Gesicht sprang er auf, schob Torrini mit den Worten "Weg, weg!" und hektischem Händefuchteln beiseite und rannte dann breitbeinig, aber so schnell er konnte aus der Schankstube in den hinteren Bereich des Hauses.

Alle schauten ihm in einer Mischung aus Überraschung, Unverständnis und Schadenfreude hinterher und hofften, dass es ihm noch rechtzeitig genug gelungen war, das Klo aufzusuchen, bevor sein Darm unkontrolliert ausbrach und sich die Sauerei überall verteilte.

Dann erfüllte schallendes Gelächter die Schankstube.

Kaum war das einigermaßen verklungen und Linguri hatte ihnen erklärt, dass sie jetzt etwas Geduld haben mussten, wurde die Außentür zur Schankstube geöffnet und Torrinis Junge, gefolgt von Moretti, kam herein.

Kuja registrierte das im ersten Moment erst gar nicht. Erst als das Gelächter offener Neugierde wich, sah er den Kommandanten der Leibwache auf sich zukommen. Torrinis Junge hatte ein breites, gewichtiges Grinsen auf den Lippen. Offensichtlich gefiel er sich in Begleitung des Hünen.

"Herr!" Moretti nickte Kuja zu, als er an seinem Tisch angelangt war.

Der Fürstensohn erhob sich daraufhin ruckartig und raunte seinem Kommandanten leise zu. "Still! Es soll hier keiner wissen, wer wir sind!"

Moretti sah seinen Herrn zunächst etwas überrascht an, doch dann nickte er erneut. "Ich verstehe!"

"Warum seid ihr überhaupt hier?" setzte Kuja etwas gereizt nach. "Ich hatte euch einen Befehl erteilt!"

"Tut mir leid!" erklärte Moretti. "Aber ihr seid schon so lange fort, dass ich selbst nach dem Rechten sehen wollte!"

"Es ist alles in Ordnung!" erwiderte Kuja. "Vielleicht bekommen wir ja auch noch unseren Führer für heute!"

Moretti nickte stumm.

"Was ist mit den beiden Frauen?" hakte Kuja nach.

"Keine Sorge!" erklärte der Kommandant mit ernster Miene. "Sie haben sich im Griff!"

"Gut!" meinte Kuja. "Also setzt euch schon, bevor den anderen noch die Augen ausfallen!" Denn er konnte sehen, dass Moretti nicht nur noch immer angestarrt, sondern dass auch vielfach getuschelt wurde. Kuja konnte nur hoffen, dass Linguris Trank schnell genug wirkte, bevor ihre Lüge doch noch aufflog.

Zehn weitere Minuten später aber war Avato noch immer nicht wieder zurück, doch Linguri erklärte mit einem breiten Grinsen, dass der Alkohol erst seinen Weg aus dem Körper finden müsse. Grund zur Sorge sah er ganz offensichtlich noch immer keinen.

Die fröhliche Stimmung unter den Gästen hatte angehalten und es waren lockere Gespräche entstanden, in die die Fremden allerdings nicht mehr eingebunden waren. Kuja wusste, dass dies kein gutes Zeichen war und die Gespräche wohl tatsächlich längst nicht so locker verliefen, wie sie wirken sollten. Torrini sah immer wieder zu ihm, doch gab er dem Bauern zu verstehen, dass er nicht vorhatte, sich zu offenbaren.

Vor fünf Minuten war Tizian aufgestanden und wollte nach Avato sehen. Als auch er nicht zurückkehrte, folgte ihm Kuja mit steigender Nervosität. Er fand seinen Freund vor dem Toilettenraum. Schon als er nähertrat, wallte ihm ein furchtbarer Geruch entgegen, dass er Mühe hatte, Atem zu finden. Dann hörte er aus dem Raum dahinter tiefes, gequältes und teilweise auch schmerzhaftes Stöhnen, gepaart mit den typischen Geräuschen, die ein Mensch verursachte, der erhebliche Verdauungsprobleme hatte. Außerdem konnte Kuja hören, wie Avato sich gleichzeitig erbärmlich erbrach. "Und?" fragte er Tizian dennoch.

"Das kommt bei ihm oben und unten raus!" erwiderte sein Freund mit fast schon gequält wirkender Miene. "Du hörst es ja selbst!"

Kuja nickte mit verzogenen Mundwinkeln.

"Und das geht jetzt schon die ganze Zeit!" meinte Tizian weiter. "Ich weiß echt nicht, wo er das alles herholt?"

Kuja brummte mürrisch. Es mochte ja sein, dass Avato nach Linguris Prozedur wieder nüchtern war, dafür aber wäre er wohl so schlapp, dass er sie dennoch nicht würde führen können.

Plötzlich war hinter der verschlossenen Tür ein noch lauteres, tieferes, längeres und erbärmlicheres Stöhnen zu kören, als schon zuvor. Tizian und Kuja blickten sich unsicher an.

"Ist er jetzt vollends von der Welt gegangen?" fragte Giovanni mit einem breiten Grinsen.

Seine beiden Freunde waren sichtlich überrascht, ihn hier zu sehen, denn sie hatten ihn nicht kommen hören.

Tizian zuckte in den Schultern. "Keine Ahnung. Vielleicht...!?"

Tatsächlich war in den nächsten Augenblicken auch nicht einmal mehr ein Piep von Avato zu hören. Es war beinahe totenstill geworden.

"Das ist mir zu ruhig da drinnen!" raunte Kuja, halb besorgt, halb verärgert. Er trat einen Schritt vor und wollte schon das rechte Bein heben, um die Tür mit einem wuchtigen Tritt auszuhebeln, als plötzlich deutlich der Riegel zu hören war. Der Fürstensohn stoppte ab und zusammen mit seinen beiden Freunden starrte er auf die Tür.

Es dauerte jedoch noch ein paar Sekunden, bis diese dann sehr langsam geöffnet wurde und den Blick auf einen Avato freigab, der weiß wie eine frisch gekalkte Wand war. Seine Haltung war bemüht aufrecht, aber steif. Sein Atem ging ziemlich schnell und flach, sein Blick war wässrig, seine Augen gerötet. Alles in Allem ein echtes Abbild des Jammers und keinen der drei Männer, die ihn mit großen Augen betrachteten, hätte es gewundert, wenn er jetzt ohnmächtig vor ihnen zusammengesackt wäre.

Doch das tat er nicht, sondern er kam auf wackligen Beinen aus dem Raum. Dann blieb er stehen und sah die drei Männer an. "Was ist?" fragte er, als wäre das Verhalten der Fremden überraschend.

"Alles okay?" fragte Tizian vorsichtig.

Avatos Kiefer mahlten sichtbar aufeinander, dann aber nickte er. "Mir geht es...!" Plötzlich stoppte er und sein Körper versteifte sich vollends. "Nein, wartet...!" Im selben Moment schien er zu würgen. Kuja und Giovanni, die direkt vor ihm standen, wichen instinktiv zur Seite. "...ich...!" Und einen Augenblick später rülpste er noch einmal mit voller Inbrunst, dass sein Körper einmal vor und zurück schwankte. "Ohh...ahh!" stieß er hervor. "Nein, jetzt...!" Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. "...geht es mir wieder gut!"

Tizian sah ihn skeptisch an. "Sicher?"

Doch irgendwie schien tatsächlich das Leben in Avato zurückzukehren. Seine Haltung lockerte sich, sein Atem wurde tiefer und regelmäßiger, auch die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. "Ganz sicher!" bestätigte er dann auch mit fester Stimme, schob Kuja und Giovanni beiseite und strebte zurück in den Schankraum.

Tizian hob daraufhin erstaunt die Augenbrauen, doch als er seine beiden Freunde ansah, zuckten beide nur in den Achseln, wobei Giovanni grinste und Kuja ratlos war.

Dann folgten sie Avato in den Schankraum.

Sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet. Hier und da war leises Gekicher zu hören, die meisten aber blieben still.

Nicht so Linguri. "Na, alles wieder klar im Kopf?"

Avato nickte. "Aber mach das ja nie wieder mit mir, hörst du?" brummte er.

Linguri kicherte amüsiert, nickte aber ebenfalls.

Avato drehte sich herum und sah Kuja an. "Also, wollen wir?"

Der Fürstensohn, dessen Aufmerksamkeit gerade davon abgelenkt gewesen war, dass er Torrinis Sohn immer wieder nickend in einem aufgeregten Gespräch mit ein paar älteren Dorfbewohnern sah, verzog die Mundwinkel und nickte ebenfalls.

Daraufhin brummte Avato zufrieden. Er hielt direkt auf die Ausgangstür zu und als er sie erreicht hatte, öffnete er sie ohne zu Zögern.

Genau in diesem Augenblick flammte draußen ein wahnsinnig greller Blitz auf, der alle Besucher in der Schankstube aufstöhnen ließ, dem nur ein Lidschlag später ein irrsinnig laut krachender Donner folgte, bevor sich wie auf Kommando alle Pforten des Himmels zu öffnen schienen und es erneut in Strömen zu schütten begann.

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