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… bei sprachlicher Vielfalt

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Die Eroberungen Alexanders des Großen führten zur Verbreitung des Griechischen vor allem in Westsyrien. In zentral gelegenen Gebieten im großsyrischen Raum lebte eine aramäisch sprechende Bevölkerung zusammen mit einer griechisch sprechenden Elite20. Der hellenistisch-kulturelle Einfluss war über die Jahrhunderte gewachsen und darf nicht gering geachtet werden. Davon zeugt auch die starke Stellung, die z.B. die Stadt Seleucia in Mesopotamien lange innehatte21. Es lässt sich nicht sagen, dass das Aramäisch die einzige Sprache des Großraums Syrien gewesen sei22. Griechisch war – je weiter man nach Westsyrien kam – die zweite lingua franca der Region. Viele Schriften sind in griechischer und syrischer Sprache verfasst worden und es ist vielfach schwierig zu entscheiden, was das Original gewesen war23. Ein hellenistischer Einfluss auch auf die arabisch sprechende Bevölkerung ist anzunehmen. Das zeigt schon allein die Tatsache, dass parallel griechische und aramäische liturgische Traditionen in den Kirchen präsent gewesen sind24.

Die Grenzen waren fließend. Viele Syrer waren auch aramäisch sprechende Araber, die im Laufe der Jahrhunderte bis zum Zweistromland hin sesshaft geworden waren. Insbesondere die, die sich in den Städten und Dörfern in den römischen Provinzen Arabia, Phönizia und rund um den See Tiberias niedergelassen hatten, waren ethnisch „Araber“ und folgten an den Rändern der Provinzen stammestypischen Gesetzen, die sie aus der arabischen Halbinsel mitgebracht hatten.

Vielfach blieb die Bevölkerung, insbesondere in zentraler gelegenen Gebieten, zweisprachig oder gar dreisprachig (Aramäisch, Griechisch, arabische Dialekte). In Mesopotamien hingegen konnte das Aramäische seine Bedeutung bewahren, wie die spätere Entwicklung des syrisch-aramäischen Dialektes von Edessa zur Schriftsprache vor allem für das ostsyrische Christentum zeigt. Auch in den Randgebieten des Mittleren Ostens finden sich Belege, die auf der Verwendung der aramäischen Sprache hinweisen, so im heutigen Armenien, Afghanistan, Turkmenistan und Georgien.

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